Nach Sarkozys Wahlsieg Erneute Unruhen in Frankreich

Paris (RPO). Der Wahlsieg von Nicolas Sarkozy hat auch in der zweiten Nacht in Folge Demonstranten in Frankreich auf den Plan gerufen. Im ganzen Land gab es Zusammenstöße zwischen Randalierern und der Polizei.

Neue Zusammenstöße in Frankreich
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Auf der Place de la Bastille in Paris, traditionell ein Ort für linke Demonstrationen, sowie in angrenzenden Straßen lieferten sich etwa 200 Autonome Scharmützel mit der Polizei. Polizisten in Zivil versuchten gewalttätige Demonstranten, die Flaschen und Steine warfen, festzunehmen, was erneute Angriffe gegen die Sicherheitskräfte auslöste.

Zuvor hatte die Polizei auf dem Boulevard de la République eine Demonstration von etwa 500 Menschen aufgelöst. Mindestens 50 Demonstranten wurden festgenommen und in einen Bus der Bereitschaftspolizei CRS gebracht. Dort riefen sie unter anderem: "Wir sind keine Randalierer, wir sind Wähler". Sarkozy hatte während der Jugendunruhen im Jahr 2005 heftige Proteste ausgelöst, als er gewalttätige Jugendliche als "Abschaum" bezeichnet hatte, die mit dem Hochdruckreiniger weggesäubert werden müssten.

In der Stadt Nantes demonstrierten nach Polizeiangaben bis zu 400 linksextreme Demonstranten am Montagabend zunächst friedlich gegen den künftigen Präsidenten. Wie ein AFP-Reporter berichtete, kam es später zu Zusammenstößen von bis zu 200 Sarkozy-Gegnern mit den Ordnungskräften. Der Polizei zufolge gingen Scheiben zu Bruch; das Schleudern einer Brandbombe konnte verhindert werden. Es gab zehn Festnahmen.

Auch in Rennes waren der Polizei zufolge etwa 300 Demonstranten an Gewalttätigkeiten beteiligt. Unter anderem bewarfen sie demnach Polizisten mit verschiedenen Projektilen und setzten vier Autos sowie Mülleimer in Brand. In Caen beteiligten sich etwa 800 Menschen, überwiegend Studierende an einem friedlichen Protestmarsch gegen Sarkozy. In Tours folgten etwa 300 Menschen einem Aufruf der der Gewerkschaft Solidaires sowie der Revolutionär-Kommunistischen Liga (LCR) des Präsidentschaftskandidaten Olivier Besancenot und beteiligten sich an einer friedlichen Demonstration.

In Toulouse löste die Polizei am späten Montagabend unter Einsatz von Tränengas eine Demonstration von etwa hundert Menschen auf, von denen einige Mülleimer in Brand gesetzt hatten. Etwa zehn Fahrzeuge wurden in Brand gesetzt, Polizisten mit Flaschen beworfen.

(afp)
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