US-Raumfähre "Endeavour" Hitzeschild erlitt Schaden bei Start

Washington (RPO). Beim Start zur letzten Weltraummission ist der Hitzeschild der US-Raumfähre "Endeavour" beschädigt worden. Aufnahmen zeigten abgebrochene Stellen an sieben Schutzkacheln, teilte der Vize-Leiter des Shuttle-Programms, Leroy Cain, am Mittwoch mit. An der Internationalen Raumstation ISS montierten die Astronauten unterdessen erfolgreich einen tonnenschweren Strahlungsmesser.

Der letzte Start der Endeavour
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Der letzte Start der Endeavour

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Drei Kacheln seien besonders schwer beschädigt und würden näher überprüft, erklärte der Nasa-Vertreter Cain weiter. Es handle sich aber um eine Routineuntersuchung und nach bisherigem Kenntnisstand gebe es "keinen Grund zur Sorge oder Gefahr". Im schlimmsten Fall müssten die Astronauten die beschädigten Stellen flicken, sagte Cain, die entsprechende Ausrüstung hätten sie dabei. In einigen Tagen sähen die Nasa-Experten klarer.

Seit der "Columbia"-Katastrophe vor acht Jahren, als der Hitzeschutz durch abgerissenen Isolierschaum so schwer beschädigt wurde, dass das Shuttle bei der Rückkehr auf die Erde explodierte, gibt es bei jedem Flug genaue Kontrollen der Nasa. Damals waren alle sieben Astronauten an Bord ums Leben gekommen.

Die "Endeavour" war am Montag vom Kennedy-Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida gestartet und hatte am Mittwoch an der ISS angedockt. Insgesamt sind vier Weltraumspaziergänge während der 16-tägigen Mission geplant. Am Donnerstag installierten mehrere Astronauten an der ISS erfolgreich ein sogenanntes Alpha-Magnet-Spektrometer. Der Strahlungsmesser ist rund 7000 Kilogramm schwer und hat einen Wert von etwa zwei Milliarden Dollar (gut 1,4 Milliarden Euro). An seiner Entwicklung waren auch deutsche Wissenschaftler beteiligt.

Cain bezeichnete die Montage solch eines schweren Gegenstands als "Herausforderung". Das Gerät wurde mit einem Roboterarm von der "Endeavour" gehoben und an der ISS installiert. Das Alpha-Magnet-Spektrometer soll in den kommenden zehn Jahren nach Antimaterie und dunkler Materie suchen. So wollen Wissenschaftler der Entstehung des Universums auf den Grund gehen.

Die "Endeavour" wurde vor 19 Jahren in Dienst gestellt, ihre Mission ist die vorletzte vor dem Ende des Shuttle-Programms der USA. Ihre letzte Mission im All steht unter dem Kommando des US-Astronauten Mark Kelly, der mit der US-Abgeordneten Gabrielle Giffords verheiratet ist. Die demokratische Kongressabgeordnete war am 8. Januar in Tucson im US-Bundesstaat Arizona durch einen Kopfdurchschuss schwer verletzt worden.

(AFP/felt)
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