Pilz bedroht Höhlenmalereien Sorgen um französische Grotte von Lascaux

Paris (rpo). Ein Pilz bedroht die Höhlenmalereien in der Grotte von Lascaux im Südwesten Frankreichs. Der Pilz vermehrt sich so schnell, dass die 17.000 Jahre alten Wandbilder bedroht sind.

Seit zwei Jahren breite sich der Pilz in Verbindung mit Bakterien in der Höhle mit den bis zu 17.000 Jahre alten Wandbildern aus, berichtet das französische Magazin "La Recherche" (April-Ausgabe).

Nach Angaben des Kulturministeriums in Paris ist die Vermehrung des Pilzes in der seit 40 Jahren für Besucher gesperrten Höhle zwar vorerst gestoppt. Eine von einem französischen Labor entwickelte antibiotische Behandlung helfe jedoch nicht dauerhaft. Daher sorgen sich die Wissenschaftler um die Zukunft der einzigartigen Funde.

Vermutet wird, dass Arbeiter den Pilz "Fusarium" an ihren Stiefeln in die Höhle getragen haben. Das Bakterium "Pseudomonas fluorescens", das mit dem Pilz eine Verbindung eingehe, verstärke die Folgen für das unterirdische System. Dass der Eingangsbereich der Höhle in den vierziger Jahren vergrößert worden ist, hat Lascaux möglicherweise bereits anfällig gemacht.

Unter den zahlreichen Grotten an der Westseite des Massif Central ist die von Lascaux bei Montignac die bedeutendste. Hunderte von Quadratmetern sind in der 1940 zufällig entdeckten Höhle mit Tier- und Menschenzeichnungen bedeckt. An den Wänden und Decken finden sich tausende Wandbilder, die nach Schätzungen zwischen 15.000 und 17.000 Jahre alt sind. Der große Besucherandrang nach der Entdeckung der Grotte hatte einen Anstieg der Kohlendioxid-Konzentration zur Folge. Die Wassertröpfchen in der Luft wurden dadurch saurer und griffen den Kalkstein an. Algen und Moose breiteten sich an den Wänden aus. 1963 beschloss Paris deshalb, die Grotte für Besucher zu sperren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort