Geburtenrückgang hält in Deutschland an Weniger Babys - mehr Hochzeiten

Wiesbaden (AP). Der Geburtenrückgang hält an: 1999 wurden in Deutschland 771.000 Kinder geboren, das waren 14.000 oder 1,8 Prozent weniger als 1998. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag weiter mitteilte, kamen jedoch im Osten Deutschlands mehr Kinder zur Welt.

Das magische Heiratsdatum 9.9.1999 trug dazu bei, dass der seit 1989 anhaltende Rückgang bei den Eheschließungen gestoppt wurde. 431.000 Paare suchten die Standesämter auf, das waren rund 14.000 oder 3,2 Prozent mehr als 1998. Im Westen heirateten 370.000, das waren 2,1 Prozent mehr, und im Osten 61.000, 10,3 Prozent mehr als 1998.

Der Osten Deutschlands kann sich wieder über einen Geburtenanstieg freuen: Dort kamen rund 107.000 Babys, 3,8 Prozent mehr als 1998, zur Welt. Vor zehn Jahren waren noch fast 200.000 Kinder im Jahr geboren worden. Danach ging die Geburtenzahl dramatisch zurück; der Tiefstand waren knapp 80.000 im Jahr 1994. In den alten Ländern wurden 1999 rund 664.000 Kinder geboren, das waren 2,7 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Geburtenzahl war im vergangenen Jahr etwa so hoch wie 1994; seither hat es Zu- und Abnahmen gegeben. Abgenommen hat die Zahl der neugeborenen Kinder mit deutscher Staatsangehörigkeit um 1,4 Prozent auf 676.000, die Zahl der Babys mit ausländischer Staatsangehörigkeit sogar um 4,8 Prozent auf rund 95.000. Seit 1991 hatte es keinen Geburtenrückgang bei den Ausländern mehr gegeben.

Weiter rückläufig war die Zahl der Sterbefälle, die 1999 bei 846.000 lag und damit um rund 6.000 - 0,7 Prozent - niedriger als im Vorjahr war. Einen Anstieg hatte es zuletzt 1993 gegeben, wie das Bundesamt erklärte. Im Westen war die Abnahme mit 0,4 Prozent (auf 685.000) geringer als in den neuen Ländern mit 1,8 Prozent (auf 161.000).

Die Bilanz für 1999 zeigt, dass rund 76.000 Menschen mehr starben, als Kinder lebend geboren wurden. 1998 betrug das Bevölkerungsminus 67.000.

(RPO Archiv)
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