Südeuropa: Heißester Juli seit Jahrzehnten Hitzewelle fordert 60 Menschenleben

Zagreb/Bukarest/Sofia/Athen (dpa). Die ungewöhnliche Hitzewelle in Südosteuropa hat bis Donnerstag etwa 60 Menschenleben gefordert. Allein in Kroatien kosteten die extremen Temperaturen innerhalb von zwei Tagen mehr als 40 Menschen das Leben.

Hunderte lägen in Krankenhäusern, berichtete Medien des Landes am Donnerstag. In Rumänien kamen landesweit bislang neun Menschen durch hitzebedingte Schwächeanfälle um, auch in Griechenland und in Bulgarien starben Menschen. Dort wurde am Mittwoch mit 45 Grad der bisherige Hitzerekord gemessen.

Meteorologen in Zagreb und Sofia erklärten, es sei der heißeste Juli der vergangenen Jahrzehnte. In der rumänischen Hauptstadt wurde sogar vom heißesten Juli der letzten hundert Jahre gesprochen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit von bis zu 65 Prozent - wie in Thrakien (Türkei) macht die Hitze noch unerträglicher.

Auch ein Sprung ins Meer bringt laut türkischen Medien vom Donnerstag keine Abkühlung mehr. Bei Antalya stieg die Wassertemperatur auf 29 Grad. In der jugoslawischen Krisenprovinz Kosovo brach zusätzlich zur Rekordhitze die Stromversorgung zusammen. In der Provinzhauptstadt Pristina kam es zu stundenlangen Unterbrechungen. Im rumänischen Kreiskrankenhaus Bacau liefen die Heizkörper wegen eines Defekts auf Hochtouren und sorgten für 50 Grad in den Krankenzimmern.

Wegen der Trockenheit ist auch die Erte in vielen Ländern gefährdet. In Rumänien rechnet man bei Getreide mit mindestens 40 Prozent Verlust. Im Osten Kroatiens wird die Ernte voraussichtlich 50 bis 70 Prozent geringer ausfallen.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort