Sydney Vier Tote bei Amokfahrt in Melbourner Fußgängerzone

Sydney · Ein Mann ist in der australischen Stadt Melbourne absichtlich mit seinem Auto in eine Fußgängerzone gerast und hat dabei vier Menschen getötet - darunter ein Kind. Weitere 14 Personen wurden nach Angaben der Polizei bei dem Angriff verletzt. Mehrere von ihnen waren in kritischem Zustand, unter ihnen ein drei Monate altes Baby. Laut Polizei handelte es sich nicht um einen Terroranschlag. Der 26-jährige Fahrer wurde festgenommen. Er war der Polizei bereits als Gewalttäter bekannt, und sie war ihm kurz vor der Tat auf der Spur gewesen.

Der Mann fuhr am frühen Nachmittag zunächst vor einem Bahnhof im zentralen Geschäftsviertel der Stadt im Kreis. Im Internet verbreitete Videos zeigen, wie ein Mann mit einem Baseball-Schläger vergeblich versucht, das Auto anzuhalten. Es rast kurz darauf davon. In der Fußgängerzone habe der Mann dann angefangen, Menschen anzufahren, sagte Polizeichef Graham Ashton. Polizisten hätten ihn mit ihrem Wagen gerammt, auf ihn geschossen und ihn am Arm getroffen. Auf Bildern in sozialen Medien war die Festnahme eines Mannes zu sehen, der nur eine rote Unterhose und weiße Schuhe trug.

Bei dem Täter gebe es eine umfangreiche Vorgeschichte von häuslicher Gewalt und Körperverletzungen, sagte Ashton weiter. Zudem habe er in der Vergangenheit psychische Probleme gehabt und Drogen genommen.

Beamte hatten den Mann demnach verfolgt, als er vor der Tat in die Stadt fuhr. Wegen seiner unberechenbaren Fahrweise sei es ihnen zunächst nicht gelungen, ihn anzuhalten. Eine Bekannte des Mannes sei zwischenzeitlich im Auto gewesen, habe vor dem Angriff aber flüchten können. Es werde ermittelt, ob der Täter sie als Geisel genommen habe.

Einen konkreten Grund für die Verfolgung der Polizei nannte Ashton nicht, er sprach aber von Angriffen auf den Bruder des Mannes sowie auf den Partner seiner Mutter. In einer Mitteilung der Polizei hieß es, die Tat stehe in Verbindung mit einer Messerstecherei am Morgen.

Die Rettungskräfte gaben an, auf einem Gebiet von drei Straßenblocks 24 Verletzte behandelt zu haben. Bei zwei Toten handelte es sich laut Ashton um einen Mann und eine Frau im Alter zwischen 30 und 40 Jahren.

(dpa)
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