Männer dürfen im Büro keine Krawatten mehr tragen Teheran: Geschminkte Frauen nicht bedienen Teheran: Geschminkte Frauen nicht bedienen

Teheran (rpo). In Iran sollen geschminkte Frauen laut einer Anordnung der Teheraner Polizei künftig im Restaurant nicht mehr bedient werden dürfen.

Dieses Verbot ist Teil einer Reihe von Maßnahmen der konservativen Justiz im Kampf gegen so genannte gesellschaftliche Laster, wie die amtliche iranische Nachrichtenagentur IRNA am Samstag berichtete. Weiter hieß es, Männern sei das Tragen von Krawatten während der Arbeitszeit untersagt, da diese als Symbol westlicher Dekadenz gelten.

Auch die Ladenbesitzer werden verschiedenen Restriktionen unterworfen: Sie dürfen keine Kleidung mit den Motiven westlicher Filmstars mehr anbieten. Außerdem ist der Verkauf von Hunden und Affen verboten, die im Islam als unrein gelten. Schließlich untersagt die Anordnung laut IRNA, dass in Einkaufspassagen Musik gespielt oder Unterwäsche für Frauen im Schaufenster ausgestellt wird.

Die Anweisungen müssten bis Sonntag umgesetzt sein, meldete IRNA. Wer sich ihnen widersetze, müsse mit einer Festnahme oder mit "ernsthaften Konsequenzen" rechnen. Die Polizei untersteht in Iran dem höchsten Geistlichen, Ayatollah Ali Chamenei. Kritiker erklärten, die Anordnung habe keine rechtliche Basis und ziele nur darauf ab, die Stellung des reformorientierten Präsidenten Mohammed Chatami zu untergraben. Dieser hat sich wiederholt für eine Lockerung der von konservativen Kreisen propagierten Lesart des islamischen Rechts ausgesprochen.

(RPO Archiv)
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