Das Opfer: Ein 16-Jähriger Haftstrafen für brutale Misshandlung

Berlin (AP). Wegen der brutalen Misshandlung eines 16-jährigen Schülers sind am Dienstag in Berlin zwei junge Männer verurteilt worden. Ein 21-jähriger Täter erhielt vom Amtsgericht Berlin-Tiergarten eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten, sein 18-jähriger Komplize eine Strafe von zwei Jahren auf Bewährung.

Das Gericht sah die Vorwürfe der sexuellen Nötigung, Vergewaltigung, gefährlichen Körperverletzung und Freiheitsberaubung als erwiesen an. Strafverschärfend wertete das Gericht die Dauer und die Intensität der Tat, da das Opfer vom Nachmittag bis in die Morgenstunden gequält worden war. Strafmildernd wirkte sich das jugendliche Alter der Täter aus.

Die drei jungen Männer hatten den 16-jährigen vor seiner Schule bespuckt, beschimpft und mit dem Tode bedroht, wenn er ihnen nicht gefügig sei. Dann zwangen sie ihn mit in eine Wohnung zu kommen, wo sie ihn acht Stunden quälten. Dem Schüler wurden die Augen verbunden. Er musste sich vollständig entkleiden. Seine Peiniger schlugen ihn mit einem Gürtel und einem Tennisschläger. Glühende Zigaretten wurden auf seinem Körper ausgedrückt und Lebensmittel in den After eingeführt.

Der gesamte Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Ein weiterer Mittäter war am ersten Prozesstag bereits zu einer Jugendarreststrafe von vier Wochen verurteilt worden. Gegen einen anderen Mittäter wurde das Verfahren eingestellt, da ihn ein weiterer Prozess erwartet. Beide waren nicht aber an den Misshandlungen beteiligt.

Mit dem Urteil folgte das Gericht weitgehend den Anträgen der Staatsanwaltschaft, die Haftstrafen zwischen zwei Jahren und vier Monaten und drei Jahren und zwei Monaten gefordert hatte. Die Verteidiger hatten Bewährungsstrafen verlangt.

(RPO Archiv)
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