„Polizeiruf“-Nachlese Toller Krimi, schwaches Ende

Düsseldorf · Blumenverkäuferin Pauline hieß früher Paul und soll zwei junge Frauen ermordet haben. Der Magdeburger „Polizeiruf“ war spannend und immer wieder anrührend. Nur das Ende störte.

 Vertragen sich besser. Aber nicht mehr lange:  Brasch (Claudia Michelsen) und Köhler (Matthias Matschke).

Vertragen sich besser. Aber nicht mehr lange: Brasch (Claudia Michelsen) und Köhler (Matthias Matschke).

Foto: dpa/Stefan Erhard

Worum ging es? Als Pauline Schilling (Alessija Lause) vor drei Jahren das erste Mal wegen Mordverdacht verhaftet wurde, hieß sie noch Paul. Als heute eine junge Frau aus Paulines Vergangenheit tot aufgefunden wird, fällt der Verdacht sofort auf sie. Nach einem langen Katz-Maus-Spiel überführen die Ermittler aber Polizeiausbilder Ulf Meier (André Jung) als Täter, der die ganze Zeit falsche Spuren gelegt hatte, um die Wahrheit über seine eigene sexuelle Identität zu verbergen.

Was war gut? Alessija Lause glänzte in ihrer Doppelrolle als Paul und Pauline. Es war eine bemerkenswerte Entscheidung des Senders, die Rolle nicht mit einer Transfrau zu besetzen. Dies war aber sinnvoll. Schließlich lebte Pauline schon Paulines Leben, als in ihrem Ausweis noch Paul stand. Die Besetzung unterstrich somit eine Botschaft des Films. Lause stellte eindrucksvoll eine Frau dar, die im Alltag immer wieder gegen (oft unbeabsichtigte) Beleidigungen und vollauf beabsichtige Respektlosigkeiten zu kämpfen hat.

Was war schlecht? Der Showdown am Ende inklusive Sprengstoffweste wirkte arg übertrieben. Warum Ermittlerin Brasch (Claudia Michelsen) die Weste anzog und ohne Not ihr Leben riskierte, blieb den meisten Zuschauern wohl ein Rätsel.

Wie geht es weiter? Kaum haben sich die Kommissare Brasch und Köhler (Matthias Matschke) halbwegs zusammengerauft, ist schon fast wieder Schluss. Matschke ist im Sommer zum letzten Mal im Magdeburger „Polizeiruf“ zu sehen.

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