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Halbfinale beim "Supertalent" Nackte Popos und ein zahmer Bohlen

Düsseldorf · Ein Nachwuchs-Heintje, eine Panflöten-Spielerin und ein Mann, der optisch mit einem Popstar aber auch gar nichts gemeinsam hat - das sind die Supertalente, die das Finale der RTL-Catingshow erreicht haben. Die Jury um Dieter Bohlen beurteilte die "Supertalent"-Kandidaten. Doch die Zuschauer hatten bei der Entscheidung das letzte Wort.

Nackte Popos und ein zahmer Bohlen
12 Bilder

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Er macht aus seiner vermeintlichen Schwäche eine Stärke - und das Publikum liebt ihn dafür. Im knallroten Hemd sang Oliver Römer, der rundliche Brillenträger mit Halbglatze, Gloria Gaynors Hit "Never can say Goodbye". Er gab auf der Bühne alles. Bruce Darnell urteilte tiefsinnig: "Man sollte nie einen Menschen nach dem Äußeren beurteilen." Und sogar Dieter Bohlen, der in dieser Sendung überhaupt den zahnlosen Tiger gab, lobte den üppigen Sänger. Für Leute wie ihn (also solche, die im Showbusiness sonst sicher nie Fuß fassen könnten) sei diese Show gemacht. Aha. Das sind ja mal ganz neue Töne.

Petruta Cecilia Küpper passt da eher ins Schema. Sie verzaubert in einem Kerzenmeer auf der Bühne die Jury mit ihrer Panflöte. Und sie sorgte für den tränenreichsten Moment, der bei der Show natürlich nicht fehlen darf. RTL schickte der 28-Jährigen nach ihrem Auftritt auch noch ihre beiden Schwestern auf die Bühne. Für ihre behinderte Schwester möchte Petruta nämlich ihr Geld aus einem möglichen Gewinn des Supertalentwettbewerbes ausgeben.

Für den Akrobaten Dimar, der eigentlich im Halbfinale stehen sollte, hat sich die Show schon gelohnt: Er wurde vom renommierten "Cirque du Soleil" engagiert. Für ihn rückte der kleine Richard nach. Der Junge sang im weißen Anzug die Jackson-Ballade "I'll be there". Das rührt nicht nur Mütter und Omas, sondern auch Bruce Darnell und Sylvie van der Vaart. Das Publikum wollte den Heintje-Nachwuchs im Finale sehen.

Lustige Tänzer ohne Kostüme

"Die Katonputen" sind vier nette Jungs, die nackt lustige Tänze vorführen. Am Samstag trugen sie dabei kleine Stofftierchen vor den zu bedeckenden Körperteilen. Das ist weniger schlüpfrig, als es klingt. Und die Truppe wäre auf jeder Party der Freiwilligen Feuerwehr oder dem Junggesellinnen-Abschied der Renner. Aber ein besonderes Talent ist es nicht. Das fanden zum Glück auch die Zuschauer und ersparten dem Publikum abendfüllende Shows mit unbekleideten Tänzern.

Ganz ins Bild passte eigentlich das Mädchen-Duo Claudia und Sarah — allerdings erst, nachdem sie ihren Schlagzeuger Max in einer der vorherigen Shows auf Bohlens Rat hin verabschieden mussten. Die beiden hübschen 12-Jährigen, die deutlich älter aussehen, sangen Nenas einstigen Hit "99 Luftballons". Nur Dieter Bohlen mäkelte an dem Auftritt herum. Ihm war das alles nicht professionell und unterhaltsam genug. Dem Publikum offenbar auch nicht.

Für jede Menge Show sorgte der jüngste Kandidat: Ethan (7) kam mit Mini-Motorrad und Sirenengeheul auf die Bühne. Vor Lagerfeuer in Tonnen tanzte er unter anderem zu Michael Jacksons "Thriller". Von Bruce Darnell gab's ganz viel Lob für die Choreografie und den Knirps.

Ein bisschen Schräges außer Konkurrenz gab's auch noch. Wie den Mambo von den beiden Querflötistinnen — aber nur kurz. Die Jury drückte Marion und Stefanie nach den ersten Buh-Rufen im Publikum kurzerhand weg. Sven und Sebastian mussten das nicht befürchten. Sie zeigten mit goldbemalten Körpern ihre Show aus Trommeln und Akrobatik - außergewöhnliche Unterhaltung.

Goldig wurde es dann wieder bei Tamina. Das Mädchen aus Bocholt singt wie die ganz Großen. Sehr beruhigend war, dass die 12-Jährige ganz natürlich im Poloshirt auftrat und nicht wie eine kleine Diva zurechtgemacht war. Mit einem Hit von Pink beeindruckte sie wieder die Jury.

Die gebürtige Amerikanerin Vicky Lewis-Thumm hebt sich von allen Kandidaten ab: Während sie einem wallenden weißen Kleid auf der Bühne steht und die Arme bewegt, werden Schmetterlings- und Vogelmotive auf das Kleid projiziert. Eine beschauliche, aber faszinierende Kunstform. Doch mit Talent hat auch das nur bedingt zu tun. Es ist eher die Idee, dieser alten Tanzform zu neuer Popularität zu verhelfen, die lobenswert ist.

Die Rollschuh-Akrobaten Roma und Sven gehören definitiv auf die Bühne: schöne Menschen mit schönen Körpern, die eine rasante und gefährliche Vorführung zeigen. Nervenkitzel gab's auch noch für Dieter Bohlen, der von den beiden Athleten herumgewirbelt wurde.

(RPO)
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