Alexandra Neldel Die "Wanderhure" in einer ganz neuen Rolle

München · Alexandra Neldel verkörpert in einer Fernsehsatire Stephanie zu Guttenberg. 2013 wird der Film ausgestrahlt. Zunächst spielt die 36-Jährige jedoch zum letzten Mal die "Wanderhure".

 Alexandra Neldel und Kai Schumann in der Sat.1-Satire "Der Minister". Welcher Minister gemeint ist, verrät schon die Gel-Frisur.

Alexandra Neldel und Kai Schumann in der Sat.1-Satire "Der Minister". Welcher Minister gemeint ist, verrät schon die Gel-Frisur.

Foto: Sat.1/Hardy Brackmann

Ob mit Zahnspange und Hornbrille als Lisa Plenske, mit wehendem Gewand und in Ketten gelegt als Wanderhure oder bald mit Föhnfrisur und Unterarmhandtasche als Stephanie zu Guttenberg — Alexandra Neldel beschert Sat.1 stets Traumquoten.

Allein zehn Millionen Menschen schauten beim ersten Teil der Wanderhure zu, die Telenovela "Verliebt in Berlin" hatte im Schnitt vier Millionen Zuschauer, und "Der Minister" lässt mindestens genauso hohe Erwartungen zu.

Eine der beliebtesten Schauspieler

Alexandra Neldel gehört bei Umfragen immer wieder zu den beliebtesten deutschen Schauspielerinnen. Sie ist jung, sympathisch, wandlungsfähig. Doch so unterschiedlich ihre Rollen auch sein mögen, sie haben doch etwas gemeinsam: Neldel ist stets die nette, aber willensstarke Frau, die sich nicht aufs Schönsein reduzieren lässt.

In "Das Vermächtnis der Wanderhure" (Dienstag um 20.15 Uhr auf Sat.1) schlüpft die 36-Jährige zum dritten und letzten Mal in die Rolle der Marie Schärer. Inzwischen ist aus ihr die sittsame Ritterfrau geworden, die auf einer Burg lebt und mit ihrem zweiten Kind schwanger ist. Doch Tataren nehmen sie gefangenen, und sie muss sich gegen ihre Rivalin verteidigen, die ihr das Kind rauben will. Marie kämpft wieder wie eine Löwin.

"Verliebt in Berlin" machte den Anfang

"Ich würde sagen, das ist naturgegeben, und jede Frau würde so um ihr Kind kämpfen", sagt Neldel dazu in einem Interview. Und: "Man muss nicht alles selbst erlebt haben, was man spielt." Als Neldel 2010 im ersten Teil des Historien-Epos zu sehen war, wollte sie eine ernsthafte Rolle spielen, nachdem sie 645 Folgen der Telenovela "Verliebt in Berlin" gedreht hatte.

Doch am liebsten sieht man die gebürtige Berlinerin nach wie vor in den lustigen Rollen — und das ist auch der Grund, warum man sich auf die Satire "Der Minister" (wird 2013 ausgestrahlt) wirklich freuen darf: Neldel schlüpft in die Rolle der Adligen Viktoria zu Donnersberg.

Um einen Streit um Persönlichkeitsrechte zu vermeiden, gab die Drehbuchautorin Dorothee Schön den handelnden Personen neue Namen. Die Geschichte hingegen ist gut bekannt und damit leicht identifizierbar: Es geht um die Plagiatsaffäre um Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (gespielt von Kai Schumann).

"Studieren Sie?"

In diesem Film gibt es so herrliche Dialoge wie: "Studieren Sie?", fragt Rochus von und zu Donnersberg seine Schwiegertochter in spe. Die antwortet: "Öh, nicht so richtig." "Sehr schön", entgegnet er. "Sie passen hervorragend zu meinem Sohn." Und dabei sieht Neldel in ihrem türkisfarbenen Kostüm ihrem offensichtlichen Rollenvorbild, der Bismarck-Enkelin, verblüffend ähnlich. Der Produzent der Fernsehsatire, Nico Hofmann, sagt über Neldels Rolle: "Hinter jeder erfolgreichen Männerkarriere steckt eine intelligente, starke Frau — da hat Alexandra Neldel genau die richtige Figurentiefe."

Der Produzent hofft, dass einem das Lachen in diesem Fall guttut und vielleicht auch ein bisschen zur Entkrampfung beiträgt. Manchmal ist die Komödie eben die einzig wahre Form — für die Geschichte der Guttenbergs und für Neldel.

(RP/csi/das)
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