Balthasar Sander (Stephan Luca) ist ein viel bewunderter Chirurg. Er und sein jüngerer Bruder Hubertus (Steve Windolf), der lieber Tiere verarztet, stehen unter der Fuchtel ihrer Mutter (Charlotte Schwab). Balthasar und seine Frau Charlotte (Valerie Niehaus) sind der ganze Stolz der Familienchefin. Sie lässt keine Gelegenheit aus, das Paar ihrem chaotischen jüngeren Sohn als Vorbild hinzustellen. Beim jährlichen Geburtstags-Treffen gibt es ein großes Lamento. Die Form wird zwar gewahrt, doch kaum vom Tisch aufgestanden, stürzen sich alle wieder in ihr Vergnügen: Der Chirurg lässt sich in der Klinik von seinen Studentinnen bewundern, der Tierarzt geht wieder mit der Schwägerin ins Bett, und die Mutter widmet sich ihrem gut gehüteten Geheimnis. Kompliziert wird es, als sich die Brüder neu verlieben, natürlich wieder in ein und dieselbe Frau, und jeder für sich mit ihr ein romantisches Wochenende in der Waldhütte der Familie plant.

Der Regisseur Ulli Baumann (Grimme-Preis für "Nikola") und die Autorin Kirsten Peters lassen dem Ensemble freien Lauf und bremsen erst kurz vor dem Abgleiten in den Slapstick. Entstanden ist eine Komödie ohne Leerlauf, der man die Spielfreude anmerkt. Baumann führt mit so leichter Hand durch die verwickelte Story, dass der Zuschauer vergisst, noch nach dem Sinn oder der Moral des Ganzen zu fragen.

Die Art der Umsetzung hätte auch schiefgehen können, doch die spezielle Mischung macht's, und in diesem Fall wurde sie sehr gut abgestimmt. Entstanden ist eine unterhaltsame Komödie mit teilweise kultverdächtigen Dialogen und pointiert gezeichneten Charakteren - auch wenn die Frage nach der Moral der Geschichte vertagt werden muss.

"Drunter und Brüder", ARD 20.15 Uhr