Morphsuits sind im Kommen Wenn der Ganzkörper-Anzug zum Trend wird

Köln · Sie sind hauteng und hüllen ihren Träger von Kopf bis Fuß in glänzenden Stoff: Morphsuits, Ganzkörperanzüge aus Spandex. Schon bei der Fußball-Europameisterschaft waren viele Fans als "Morpher" unterwegs. Und auch bei den Olympischen Spielen sah man die Anzüge im Flaggen-Design immer wieder. Vorteil für den Träger: Man bleibt gänzlich anonym.

Morphsuits - Neuer Trend
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Die Marke Morphsuits haben die beiden Studenten Ali und Fraser Smeaton und ihr Freund Gregor Lawson erfunden. Lawson sah 2009 auf einer Party einen Japaner, der in einem solchen Anzug herumlief. Zentai heißen die Anzüge dort und sind schon eine ganze Weile angesagt. Der Japaner war der Star des Abends und die drei Studienfreunden hatten die Idee, den Anzug zur Massenware zu machen. Sie veränderten das Material, sodass der Träger besser durch den Anzug sehen und auch trinken oder rauchen kann.

Mittlerweile werden die Spandexanzüge weltweit verkauft, es gibt sie in Landesflaggen, für Kinder, leuchtend, mit in Zebra- oder Leoparden-Mustern über Anzug und Alien bis hin zum Muskel- und Skelettaufdruck. Sie verdecken den Träger von Kopf bis Fuß, Augen, Nase und Mund. Trotzdem kann man dadurch etwas sehen.

Das, was den Morphsuit so beliebt macht, ist das, was man nicht sieht: Den Träger. Man kann sich daneben benehmen, ohne sich darüber Gedanken zu machen, dass hinterher ungünstige Fotos auftauchen oder man sich vor Freunden blamiert hat. Die Macher werben damit, dass man durch den Anzug auch trinken kann und er perfekt ist "für Partys, Halloween und die Weltherrschaft".

Auf der Webseite wird empfohlen unter dem Strampler eine enge Hose zu tragen, denn Boxershorts "machen dir nur einen klumpigen Hintern". Das "Großartige" an den Morphsuits ist laut der offiziellen Webseite, dass es "keine Grenzen gibt", was man mit dem Anzug machen kann und wann man ihn anzieht.

Auf immer mehr Großveranstaltungen sieht man Menschen, die den Ganzkörperdress tragen. Zuletzt gab es in Deutschland ein Treffen von "Morphern" auf der Computerspielmesse Gamescom in Köln. Die Morpher rennen umher, quatschen fremde Leute an, tanzen, grölen, trinken oder lassen sich mit Fremden fotografieren. Denn, das behaupten die Betreiber, "du wirst bemerken, dass du plötzlich im Mittelpunkt stehen wirst."

Unerkannt zum Partyhelden. Das Konzept der drei Schotten scheint aufzugehen: Die Facebook-Seite hat schon über eine Million Fans. Hier werden regelmäßig Fotos und Videos gepostet. Man sieht Morpher beim Tauchen, den Olympischen Spielen, auf Partys, bei Autorennen, am Strand oder beim Minigolf. Für manch einen Träger scheint der Anzug fast zum Alltag zu gehören. Die Gründe sind wohl verschieden. Auf der Webseite schreibt ein Morpher "Dank meinem Morphsuit küsse ich nun mehr Mädels."

(ahem)
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