Viele Patienten unzufrieden Jeder zweite Deutsche wünscht sich mehr Informationen zu Ärzten

Gütersloh · Patienten würden laut einer repräsentativen Umfrage gerne bei der Arztsuche mehr über das Leistungsspektrum von Medizinern erfahren. Wichtig seien Informationen zur Kompetenz der Ärzte und Angaben zur Hygiene in den Praxen.

 Ein Arzt trägt ein Stethoskop um den Hals (Symbolbild).

Ein Arzt trägt ein Stethoskop um den Hals (Symbolbild).

Foto: dpa, Rolf Vennenbernd

Wie eine am Montag veröffentlichte repräsentative Umfrage im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung ergab, sind 53 Prozent der Bürger unzufrieden mit den öffentlich zugänglichen Angaben über ihnen persönlich noch unbekannte Ärzte. 27 Prozent befürchten sogar, deshalb nicht den richtigen Mediziner auswählen zu können.

Wichtig seien den Befragten dabei insbesondere Informationen zur Kompetenz von Ärzten bei der Behandlung ihrer Krankheiten sowie Angaben zur Hygiene in den Praxen, berichtete die Stiftung. Sie betreibt das Informationsportal Weiße Liste, an dem sich Patienten- und Verbraucherverbände beteiligen. Dort können sich Menschen bei der Suche nach Ärzten und Kliniken schlau machen.

Die gewünschten Informationen lägen bei den Kassenärztlichen Vereinigungen vor, die deutsche Gesundheitspolitik sehe aber keine Veröffentlichung vor, erklärte die Stiftung. In anderen Ländern sei dies teilweise anders. So gingen vor allem die USA und Großbritannien "wesentlich offener" mit derartigen Daten um.

Der gesetzliche Rahmen müsse auch hierzulande geändert werden, forderte die Stiftung. "Deutschland bleibt hier deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück", erklärte Vorstand Brigitte Mohn. Die Arztwahl hierzulande basiere bislang im Wesentlichen auf dem Prinzip von Versuch und Irrtum. Die Mehrheit der Patienten wisse nicht, welche Expertise und Ausstattung sie in Praxen erwarte. Dabei lägen viele der gewünschten Informationen vor.

(togr/AFP)
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