Hauptgrund: Schutz vor eigenen Eltern Immer mehr Kinder kommen ins Heim

Wiesbaden · Wegen Gefahren für ihr Wohlergehen zu Hause werden immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland in Heimen untergebracht. Mehr als 65.000 junge Menschen lebten Ende 2011 in einem Heim, einer betreuten Wohnung oder Wohngemeinschaft.

Wie entdeckt man, ob ein Kind missbraucht wird?
Infos

Wie entdeckt man, ob ein Kind missbraucht wird?

Infos
Foto: AP

Das waren elf Prozent mehr als Ende 2008 - dem ersten Jahr dieser Erhebung, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl um 3,4 Prozent.

Trotz der stetigen Zunahme bleibt der Anteil der Mädchen und Jungen, die im Heim leben, insgesamt aber gering: Lediglich etwa 41 von 10.000 Menschen in der Bundesrepublik unter 21 Jahren (0,4 Prozent) leben in einer sogenannten betreuten Wohnform.

Hauptgrund ist durchgehend die Gefährdung des Kindeswohls. 2011 war das bei jedem Fünften der entscheidende Grund für die Heimunterbringung. An zweiter Stelle folgte mit 16 Prozent die eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern oder Sorgeberechtigten.

Eine unzureichende Förderung, Betreuung oder Versorgung des jungen Menschen in der Familie war bei zwölf Prozent der Hauptgrund für die Unterbringung in einem Heim.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort