Umfragergebnisse Gewalt in der Pflege offenbar weit verbreitet

Berlin · Zwischen pflegebedürftigen Menschen und ihren Betreuern kommt es häufig zu Konflikten. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) hervor.

Die Eckpunkte der Pflegereform
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Foto: ddp

Danach hat jeder Dritte, der pflegebedürftige Menschen in der Familie oder beruflich betreut, schon Erfahrungen mit Gewalt gemacht. Dazu zählen sowohl Beschimpfungen und entwürdigende Umgangsweisen als auch körperliche Gewalt. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung, hat immerhin jeder Fünfte eine solche Gewalterfahrung gemacht, schreibt die "Die Welt", der der Bericht vorliegt.

An der Umfrage des Instituts Forsa nahmen 1000 repräsentativ ausgewählte Bürger teil. Ein Prozent von ihnen gab an, selbst pflegebedürftig zu sein. Insgesamt war die Hälfte der Befragten direkt oder indirekt mit der Betreuung eines pflegebedürftigen Menschen befasst.

"Der Aufklärungsbedarf ist noch erheblich", sagte Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung ZQP, der "Welt". "Deshalb benötigen wir mehr spezielle Beratungsangebote in der Pflege, die ein frühzeitiges Erkennen und die Intervention bei derartigen Krisenfällen ermöglichen." Gewalt und Aggressionen deuten nach Angaben der Experten in der Regel auf Überlastung oder Überforderung hin. Dafür spreche, dass die meisten Befragten in der Umfrage angeben, sich mehr Unterstützung zu wünschen.

(KNA)
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