Forderung von Bildungsforschern Gemeinsames Kern-Abitur in allen Ländern

München (RPO). Führende Bildungsforscher haben vorgeschlagen, in allen Bundesländern ein gemeinsames "Kern-Abitur" in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch einzuführen. Der "Aktionsrat Bildung" sprach sich in einem am Mittwoch in München vorgestellten Gutachten dafür aus, dass ab 2018 alle Schüler in den drei Fächern eine einheitliche schriftliche Prüfung im Rahmen der Abiturs ablegen müssen.

Das sagen Schüler zum G8-Abitur
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Diese soll zehn Prozent der Abiturnote ausmachen. Dem Aktionsrat gehören neun renommierte Bildungsforscher an, darunter unter anderem der frühere deutsche PISA-Koordinator Manfred Prenzel und der Hamburger Universitäts-Präsident Dieter Lenzen.

Ein gemeinsames Kernabitur gewährleiste "eine einheitlich hohe Qualität des Abiturs", erklärte Lenzen, der Vorsitzender des Gremiums ist. Der Aktionsrat empfiehlt den Kultusministern, bereits im kommenden Jahr einen entsprechenden Staatsvertrag abzuschließen.

Spätestens ab dem Abiturjahrgang 2018 soll es dann die einheitlichen Prüfungen geben. Da die Ergebnisse der Tests nur mit zehn Prozent in die Abiturnote einfließen, ist nach Ansicht der Experten sichergestellt, dass den Bundesländern und Schulen Raum für Flexibilität und Schwerpunktsetzungen bleibt.

"Das gemeinsame Kernabitur ist kein einheitliches Bundeszentralabitur, sondern eine länderübergreifende schriftliche Abiturkomponente in den drei Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch", erklärte der Aktionsrat. Die Aufgaben in den den drei Fächern sollen jeweils in neunzig Minuten bearbeitet werden.

Die Experten schlagen vor, dass die Prüfungen deutschlandweit an einem Tag stattfinden und danach zentral ausgewertet werden. Neben der Prüfung zum Kernabitur sollen in die Abiturnote nach wie vor auf Landesebene weitere schriftliche und mündliche Prüfungen und die Jahrgangsnoten einfließen.

(AFP/csr)
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