Stadtarchiv Köln Fehler im Beton Grund für Einsturz?

Köln (RPO). Bei der Suche nach den Ursachen für den Einsturz des Kölner Stadtarchivs verfolgen die Ermittler der Staatsanwaltschaft nach einem Zeitungsbericht eine neue heiße Spur. Ein Fehler bei den Betonierungsarbeiten beim U-Bahnbau könnte zu dem Einsturz geführt haben.

Werte des Vermessungsprotokolls für einen 3,40 Meter breiten Wandabschnitt sowie das Betonierungsprotokoll sollen verfälscht worden sein berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger". In dem rechtlich vorgeschriebenen Papier, das dokumentiert, ob ausreichend Beton eingefüllt wurde, seien Zahlen vertauscht worden. Nach Informationen des Blatts wurde vermutlich zu wenig Beton verarbeitet.

Die Gutachter der Staatsanwaltschaft vermuteten ein Leck in der unmittelbar vor dem ehemaligen Archiv eingebauten Lamelle 11, berichtete der Stadt-Anzeiger weiter. Durch dieses könnte Grundwasser in die Baugrube geströmt sein, was schließlich zum Einsturz geführt haben könnte.

Die Lücke könne dadurch entstanden sein, dass der 3,40 Meter breite Greifer zum Aushub der Lamelle in 30 Metern Tiefe durch ein Hindernis beschädigt und dann gegen einen lediglich 2,80 Meter breiten Greifer ausgetauscht wurde. Laut dem Blatt soll es zudem 22 Lamellen mit falschen Vermessungsprotokollen geben.

In der Nähe des Waidmarkts in der Innenstadt war Anfang März 2009 das Stadtarchiv eingestürzt. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, zahlreiche wertvolle Archivalien wurden verschüttet. Es wird vermutet, dass das Unglück und Fehler beim U-Bahn-Bau in Zusammenhang stehen.

(AFP/awei)
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