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Geflutete Keller, abgedeckte Dächer Chaos und Verletzte: Stürme fegten über Deutschland

Berlin (rpo). Sturm und Gewitter, orkanartige Windböen und heftiger Regen: Über Deutschland sind in der Nacht gewaltige Unwetter hinweggefegt. Vielerorts kippten Bäume um, Keller wurden überflutet und Dächer abgedeckt. Es kam zu Stromausfällen, der Flugverkehr wurde beeinträchtigt. Es gab mehrere Verletzte.

 In den vergangenen Tagen kam es mehrfach zu Unwettern, die Schäden hinterließen - hier ein Bild aus Köln vom Sonntag.

In den vergangenen Tagen kam es mehrfach zu Unwettern, die Schäden hinterließen - hier ein Bild aus Köln vom Sonntag.

Foto: AFP

Über große Teile Nordrhein-Westfalens sind am Sonntagabend schwere Gewitter mit starkem Regen, Hagel und Sturmböen gezogen. Dabei wurden mehreren Menschen zum Teil schwer verletzt. Vielerorts kippten Bäume um und verursachten Sachschäden. Äste wurden abgerissen, Straßen und Keller überflutet, Ampelanlagen fielen aus, Dächer wurden abgedeckt. Wegen des Unwetters mussten zahlreiche Fan-Feste zur Fußball-WM frühzeitig beendet oder unterbrochen werden.

In Krefeld wurde eine dreiköpfige Familie verletzt, als sie während des Gewitters Schutz unter einem Baum suchte. Als der Blitz in den Baum einschlug, wurden die drei Personen zu Boden geworfen, wie ein Polizeisprecher sagte. Dabei erlitt der 35-jährige Vater schwere Kopfverletzungen. Seine 30-jährige Frau und der zweijährige Sohn wurden leicht verletzt.

Im Minden wurden sieben Menschen bei einem Verkehrsunfall verletzt, davon vier schwer. Wegen des Unwetters war nach Polizeiangaben eine Ampelanlage ausgefallen. Im Kreuzungsbereich kam es dann bei starkem Regen zum Zusammenstoß zwischen zwei Wagen. In Bielefeld stürzte ein Dachdecker bei Reparaturarbeiten vom Dach und wurde leicht verletzt.

In der Landeshauptstadt Düsseldorf rückte die Feuerwehr zu mehr als 200 Einsätzen aus. Entwurzelte Bäume und abgebrochene Äste stürzten auf Straßen und sorgten für erhebliche Verkehrsbehinderungen. In Köln gingen mehr als 300 Notrufe bei der Feuerwehr ein.

In Minden, Jülich und Mönchengladbach schlugen Blitze in Dachstühle ein und setzten diese in Brand. Die Bewohner konnten sich nach Angaben der Polizeibehörden in allen Fällen rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Das heftige Unwetter behinderte auch die Arbeit im Bochumer Polizeipräsidium. Ein Blitz war in ein Funkrelais auf dem nahe gelegenen Bergbaumuseum eingeschlagen. Dadurch sei der Strom in der Leitstelle der Polizei vorübergehend ausgefallen, teilte die Behörde mit. Durch ein Notstromaggregat konnte die Energieversorgung aber wieder hochgefahren werden. Die Einsatzfähigkeit sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen.

Fanfeste abgebrochen

Wegen der Unwetterwarnung wurden die Fan-Feste in Gelsenkirchen und Dortmund frühzeitig beendet, wie die Polizeibehörden mitteilten. Über Gelsenkirchen zog das Unwetter den weiteren Angaben zufolge hinweg, ohne großen Schaden anzurichten. Auch in Köln wurden die Zuschauer aufgefordert, die Plätze mit Großbildleinwänden zu verlassen. Einige hätten trotz heftiger Schauer aber ausgeharrt.

In Bielefeld wurden nach Polizeiangaben zahlreiche Gullydeckel aus ihren Verankerungen gehoben. In Bereichen von Unterführungen und Straßenmulden wurden geparkte, teilweise aber auch fahrende Autos von den Wassermassen regelrecht überflutet. Baustellenabsperrungen "schwammen" auf den Hauptstraßen. Die Feuerwehr musste rund 180 Keller auspumpen.

Auch zu Wochenbeginn muss laut Deutschem Wetterdienst in Essen mit Gewittern und kräftigen Regenfällen gerechnet werden. Die Temperaturen pendelten sich bei 22 Grad ein. In der zweiten Wochenhälfte werde sich das Wetter dann voraussichtlich stabilisieren.

(afp)
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