Weiteres Attentat in Frankreich geplant Radikale Islamisten wollten Richter entführen

Paris · Radikale Islamisten sollen in Frankreich die Entführung eines Untersuchungsrichters geplant haben. Eine Gruppe um den Salafisten Mohamed Achamlane habe im vergangenen September bei einem Treffen in Lyon über ein entsprechendes Projekt gesprochen, teilte die Staatsanwaltschaft in Paris am Dienstag mit. Mit der konkreten Ausarbeitung des Plans sei allerdings noch nicht begonnen worden.

20 Islamisten in Frankreich festgenommen
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20 Islamisten in Frankreich festgenommen

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Achamlane gehört zu den rund 20 Personen, die am vergangenen Freitag bei landesweiten Razzien gegen islamistische Gruppen festgenommen worden waren. 13 Verdächtigen wird nun unter anderem unerlaubter Waffenbesitz und Mitgliedschaft in einer kriminellen terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Einige der Islamisten sollen mit einem Internetvideo zum Heiligen Krieg aufgerufen und sogar schon in Parks und Wäldern körperlich dafür trainiert haben.

Achamlane, der als Anführer der jüngst verbotenen Organisation Forsane Alizza galt, bestreitet nach Angaben seines Anwalts die Vorwürfe. Innenminister Claude Gueant hatte seiner Gruppe bereits im Februar vorgeworfen, die Mitglieder im bewaffneten Kampf auszubilden.

Staatsanwalt Francois Molins unterstrich am Dienstag, dass die Vorkommnisse nicht in direkter Verbindung mit der Mordserie des Toulouse-Attentäters Mohamed Merah stünden. Merah hatte Mitte vergangenen Monats sieben Menschen erschossen. Bevor er am 22. März bei der Stürmung seiner Wohnung getötet wurde, hatte er sich selbst als Mudschahedin (Gotteskrieger) bezeichnet und erklärt, dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahezustehen.

(dpa)
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