100 Jahre Pulitzer-Preis Diese Fotos bewegen die Welt

New York · Rund 3000 Arbeiten mussten die Juroren durchsieben, den ganzen Winter brüteten sie über den Finalisten. Nun stehen die Gewinner des 100. Pulitzer-Preises fest. Die großen US-Medienhäuser räumen ab. Die Fotos der Journalisten zeigen schlimme Schicksale.

Es gibt keinen roten Teppich, keine große Gala, keinen Promi-Auflauf. Doch für den Journalismus ist der Pulitzer-Preis das, was für Hollywood die Oscars sind. Er steht vor allem für die Auszeichnung von Journalisten für ihre herausragende Arbeit. Jedes Jahr wird er in 21 Sparten verliehen, darunter auch Schauspiel, Musik, Poesie und Belletristik — 14 Sparten betreffen journalistische Arbeiten.

Am Montagabend gab die Jury in New York die Gewinner des Jahres 2016 bekannt. Unter ihnen ist die US-Nachrichtenagentur AP, die für Recherchen zur Fischerei-Industrie in Südostasien ausgezeichnet wurde. Die über 18 Monate laufende Arbeit von vier Journalisten hatte zur Freilassung von mehr als 2000 Sklavenarbeitern und zur Festnahme von einem Dutzend Verdächtigen geführt, zudem wurden Schiffsladungen im Wert von Millionen Dollar beschlagnahmt.

Die "Los Angeles Times" gewann in der Sparte aktuelle Nachrichten für ihre Berichterstattung über den bewaffneten Angriff auf eine Sozialeinrichtung im kalifornischen San Bernardino, die "New York Times" für eine Reportage über Gewalt gegen afghanische Frauen.

Ausgezeichnet wurden auch die Mitarbeiter des "Boston Globe", des "New Yorker" und der "Tampa Bay Times" (Florida). Die Nachrichtenagentur Reuters und die "New York Times" bekamen beide den Presi in der Kategorie "Fotografie zu aktuellen Nachrichten". Geehrt wurden sie für ihre Bilder von Flüchtlingen auf dem Weg nach Europa.

Die Pulitzer-Preisträger 2015
11 Bilder

Die Pulitzer-Preisträger 2015

11 Bilder
Foto: ap

Im Bereich Literatur gewann der vietnamesische Autor Viet Thanh Nguyen mit seinem Spionage-Roman "The Sympathizer", im Bereich Schauspiel das Erfolgs-Musical "Hamilton". Insgesamt wurden fast 3000 Arbeiten eingereicht, im Bereich Journalismus etwa 1200.

(jnar)
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