Organisierte Kriminalität Mexikos Justiz will Fall der vermissten Studenten endgültig aufklären

Tecoanapa · Nach der Identifizierung eines in Mexiko getöteten Studenten hat die Justiz versprochen, die Ermittlungen im Fall der vermissten jungen Männer zu Ende zu bringen. Generalstaatsanwalt Jesús Murillo Karam sagte am Sonntag auf einer Pressekonferenz, die Untersuchungen gingen weiter, bis "alle Schuldigen gefasst" seien. Noch eine Tragödie dieser Art könne sich das Land nicht leisten, sagte er.

 Auf einer Müllkippe wurden die Leichenteile eines 19-jährigen Students gefunden.

Auf einer Müllkippe wurden die Leichenteile eines 19-jährigen Students gefunden.

Foto: dpa, ms

Der Generalstaatsanwalt bestätigte auf der Pressekonferenz, was zuvor schon von Seiten der Behörden an die Öffentlichkeit gelangt war: Sterbliche Überreste, die auf einer Müllkippe entdeckt worden waren, konnten bei DNA-Analysen in Österreich einem der Vermissten zugeordnet werden, sagte Karam. Das Ergebnis sei "positiv", die Knochenteile gehörten zu Alexander Mora.

Der 19-Jährige ist einer von 43 vermissten Lehramtsstudenten, die Ende September nach einer Spendensammelaktion in der Stadt Iguala im Bundesstaat Guerrero von der Polizei verschleppt und mutmaßlich ermordet worden waren. Der Justiz zufolge gab es im Zusammenhang mit dem Fall bereits 80 Festnahmen.

Im Heimatdorf des ermordeten Studenten beklagten dessen Angehörige den Tod des 19-jährigen Mora. Sein Sohn habe sich entschieden, zu studieren, "denn es war sein Traum, Lehrer zu werden", sagte sein verwitweter Vater der Nachrichtenagentur AFP. Seine Schwester Edith forderte "Gerechtigkeit". "So kann es nicht weitergehen", sagte sie. "Mein Bruder war kein Tier." Moras Familie lebt in dem ärmlichen Dorf El Pericón im Staat Guerrero. Er war eines von acht Kidnern.

Nach dem Verschwinden der Studenten hatte es landesweite Demonstrationen gegeben, Anhänger und Angehörige wollen ihren Protest fortsetzen. Präsident Peña Nieto hatte kürzlich eine Reform der Gemeindepolizei angekündigt, die vielfach eng mit den Drogenkartellen verbunden ist. Aktivisten und Demonstranten geht das aber nicht weit genug, sie verlangen unter anderem den Rücktritt des Staatschefs.

(AFP)
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