Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes
EILMELDUNG
Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes

Vorwürfe gegen Behörde werden immer lauter Fünfjährige verhungert und verdurstet

Schwerin (RPO). Die Untersuchung der Leiche der fünfjährigen Lea-Sophie aus Schwerin hat den Hungertod des Mädchens bestätigt. Monatelang war das Mädchen von den Eltern vernachlässigt worden und deshalb verhungert und verdurstet. Nun werden die Vorwürfe gegen das Schweriner Jugendamt immer lauter. Die Mitarbeiter des Jugendamtes sollen das Mädchen bei ihrem Besuch vor zwei Wochen gar nicht mehr gesehen haben.

Das berichtet der Radiosender NDR 1 Radio MV. Nach Angaben der Schweriner Staatsanwaltschaft wog das Kind kurz vor seinem Tod in einer Schweriner Klinik nur noch 7,4 Kilogramm. Normalerweise wiegen Kinder in diesem Alter 15 bis 20 Kilogramm. Das Kind war in der Nacht zum Mittwoch kurz nach seiner Einlieferung in das Krankenhaus gestorben. Die beiden arbeitslosen Eltern hatten zuvor den Notarzt alarmiert. Die Eltern haben es offenbar "über mehrere Monate unterlassen, das Kind ausreichend und richtig zu ernähren".

Dem NDR-Bericht zufolge haben Mitarbeiter des Jugendamts nach Hinweisen aus der Nachbarschaft des Mädchens vor rund zwei Wochen die Eltern zu Hause nicht angetroffen. Die Familie habe sich dann nach einer Aufforderung mit ihrem zwei Monate alten Säugling, aber ohne das Mädchen, beim Jugendamt vorgestellt. Die Mitarbeiter der Behörde hätten keine Auffälligkeiten erkannt. Die Familie sei kommunikativ gewesen, hieß es.

Außerdem sollen Hinweise vorliegen, dass die Familie des Mädchens bereits vor einem Jahr auffällig geworden sei. Damals habe das Amt mit den Großeltern gesprochen, berichtete der Sender. Darüber sei am Mittwochabend im Jugendhilfeausschuss der Stadt informiert worden.

Nach Angaben des Innenministeriums wies das Kind auch Rötungen im Halsbereich auf. Der Notarzt soll auch einen akuten Flüssigkeitsmangel bei der Fünfjährigen festgestellt haben.

Der Vorstandsvorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutzzentren, Georg Kohaupt, sagte, es sei für ihn "schwer vorstellbar", dass die Jugendamtsmitarbeiter bei ihrem Hausbesuch vor zwei Wochen nichts festgestellt hätten. Jetzt müsse deshalb geklärt werden, wer was übersehen habe. Kritik kam auch von der Deutschen Kinderhilfe.

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort