Xanten Willkommen, Bischof Felix!

Xanten · Nach dem Norbertfest im Juni kommt Bischof Felix Genn zum zweiten Mal nach Xanten. Am Samstag weiht er die Fazenda da Esperanza in Mörmter ein. Gäste sind zu einem "Tag der offenen Tür" willkommen.

Nervös, aufgeregt, aber auch voller Vorfreude — so beschreibt Luiz Fernando Braz die Stimmung auf der Fazenda da Esperanca im Kloster Mörmter. Viele, viele Gäste hatte der "Hof der Hoffnung" in der vergangenen Wochen. "Unsere Türen sind immer offen" — die Xantener nahmen die Einladung, sich über die Fazenda zu informieren, gerne an. Der bislang wichtigste Besuch steht nun unmittelbar bevor: Am Samstag kommt Bischof Felix Genn, um die Fazenda offiziell einzuweihen. "Seine Gegenwart hier ist sehr wichtig für uns", erläutert Luiz. "Unsere Arbeit wäre ohne das Einverständnis von Bischof Felix nicht möglich." So putzt sich die Fazenda so gut es geht für den hohen Besuch auf.

Richtige Xantener

Auf der Fazenda werden junge Leute wohnen, die von einer Sucht loskommen möchten. Am Montag nach der Einweihung wird der erste Bewohner erwartet. Luis gehört zum vierköpfigen Leitungsteam der Einrichtung. Der 24 Jahre alte Brasilianer stammt aus Guaratingueta, wo Franziskaner-Pater Hans Stapel 1983 die erste Fazenda gründete. Er sei mit dem Projekt aufgewachsen, berichtet Luiz. Für den Einsatz in Deutschland hat er sich, beeindruckt von einem Besuch von Papst Benedikt XVI. in Guaratingueta im Mai 2007, freiwillig gemeldet. Mittlerweile ist er seit 20 Monaten hier, und fest entschlossen, die nächsten Jahre in Xanten zu verbringen. Wie die anderen drei im Leitungs-Team hat er sich schon als Einwohner registrieren lassen. "Wir sind also schon richtige Xantener", schmunzelt Luis.

"Missionare" nennen sich Luiz und seine Mitstreiter, welche die Fazenda aufbauen, insgesamt 20 junge Menschen aus Italien, Argentinien, Brasilien, die voller Idealismus stecken. Unterstützt werden sie von fünf freiwilligen Helfern (darunter auch ehemalige Bewohner anderer Fazendas) sowie drei Franziskaner-Schwestern aus dem oberschwäbischen Kloster Sießen. "Drei Zimmer haben wir schon renoviert", berichtet Luis. Ein Hofcafé wurde eingerichtet, in dem Besucher mit Kaffee und Kuchen bewirtet werden. Spenden "für die Portokasse" sind gerne gesehen, aber kein Zwang. "Wir sind eine Familie, ein Besuch bei uns kostet kein Geld", erläutert Luiz.

Große Hilfsbereitschaft

Neben den Missionaren beleben zunehmend auch Tiere den Hof auf dem alten Klostergelände: Hühner, Enten, Gänse, Hasen. Allesamt Gaben an die Fazenda-Familie. Sie ist auf die Unterstützung durch andere angewiesen. "Wir leben nur von unserer Arbeit und von Spenden", sagt Luiz. Man werde Brot backen, Marmelade und Wurst herstellen, auch das Café bringt etwas Geld. Doch große Sprünge sind mit diesen Einnahmen nicht drin. Umso erfreulicher, dass die Hilfsbereitschaft in Xanten enorm ist. Kühlschrank, Waschmaschine, Kopfkissen, Oberbetten, Obst und Gemüse, Besteck und Geschirr haben spendable Zeitgenossen der Fazenda geschenkt. Weitere Gönner sind willkommen. So enthält die "Wunschliste" der Gemeinschaft noch unter anderem ein Kopiergerät fürs Büro und eine Couch.

(RP)
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