Xanten Alle Fenster müssen raus

Xanten · Beim hervorragend besuchten Tag der Offenen Tür der Fazenda da Esperança im Kloster Mörmter wurde Rückschau gehalten auf den erfolgreichen Aufbau des Hofs. Jetzt steht ein ist neues Großprojekt an: Energiesparen.

  Tag der offenen Tür in der Fazenda in Mörmter: In der neuen Kapelle unter dem Dach beantwortete der Leiter der Einrichtung, Luiz Fernando Braz (hinten rechts), den Fragen der Besucher.

Tag der offenen Tür in der Fazenda in Mörmter: In der neuen Kapelle unter dem Dach beantwortete der Leiter der Einrichtung, Luiz Fernando Braz (hinten rechts), den Fragen der Besucher.

Foto: Olaf Ostermann

Mörmter. Leben in Gemeinschaft, leben in christlicher Spiritualität und Ethik, arbeiten als Grundlage des gemeinschaftlichen Lebens – nach diesen drei Prämissen leben die derzeit 16 Bewohner aus Deutschland, Brasilien, Kasachstan und Polen der Fazenda da Esperança. Dabei steht den Bewohnern eines der arbeitsreichsten Großprojektprojekte noch bevor: Der "Hof der Hoffnung" soll energieeffizienter werden. Um sich selbst und dieses Projekt vorzustellen, vor allem aber auch, um bisherigen Unterstützern zu danken, veranstaltete die Fazenda einen reich besuchten "Tag der offenen Tür".

 Pater Markus.

Pater Markus.

Foto: arfi (Archiv)

"So viele Leute haben wir gar nicht erwartet", freute sich Hofbewohner Walmir Americo über die zahlreichen Gäste, "das ist aber besonders schön, denn heute ist auch ein besonders wichtiger Tag."

Das hofeigene Café

Nachdem das Kloster Mörmter vor zwei Jahren der Fazenda da Esperança übergeben wurde, wollten die Bewohner jetzt einmal ihren Hof und ihre Arbeit vorstellen. "Die Gäste sollen uns heute kennenlernen können", erklärte Walmir Americo. So hatten die zahlreichen Besucher nach der gemeinsamen Messfeier Gelegenheit den Hof und die Projekte ausgiebig zu beschauen. Dabei wurden in Führungen die Entwicklungen und Prämissen erklärt. Nach diesen gehören aus therapeutischen Zwecken täglich acht Stunden der Arbeit. Die Rekuperanten, das heißt die für ein Jahr in der Fazenda lebenden jungen Menschen, die dadurch ihr Leben nach Suchtkrankheiten wieder regeln möchten, arbeiten in der Küche, im Haushalt, Büro, Stall oder Garten. Mit dem Ziel finanziell möglichst unabhängig zu sein werden Kräuter, Gemüse und Obst selbst angebaut. Nutztiere wie ein Schwein, Enten, Hühner oder auch Kaninchen dienen ebenso dem autarken Lebensstil. Daneben bewirten die Rekuperanten die zahlreichen Gäste des hofeigenen Klostercafés und kleinen Ladens. Auch beim "Tag der offenen Tür" gab es verschiedene internationale Spezialitäten zu probieren, dazu die selbst gemachten Marmeladen, Säfte, Körnerkissen und Vieles mehr zu kaufen.

Die Kosten gering halten

Eines der umfangreichsten Projekte steht den Bewohnern jedoch noch bevor. In der Fazenda sollen alle 66 Fenster ausgewechselt werden, um das Gebäude besser zu isolieren. "Auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit ist es neben geschaffenen Verdienstmöglichkeiten auch wichtig laufende Kosten gering zu halten", erklärte Walmir Americo, "und bei diesem alten Gebäude sind energetische Baumaßnahmen einfach notwendig." Noch vor Wintereinbruch sollen die Baumaßnahmen beginnen.

(beaw)
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