Stadt Willich Wildschwein Sunny geht mit auf Tour

Stadt Willich · Junge Menschen aus der ganzen Welt treffen sich beim Weltjugendtag in Krakau in der kommenden Woche. Auch 21 Willicher im Alter von 15 bis 25 Jahren sind dabei - ebenso wie ihr Maskottchen.

 Die jungen Leute aus der Gemeinschaft der Gemeinden Willich freuen sich auf den Weltjugendtag in Krakau.

Die jungen Leute aus der Gemeinschaft der Gemeinden Willich freuen sich auf den Weltjugendtag in Krakau.

Foto: Kaiser

"Habt ihr alle meine Mail gelesen? Denkt daran, euch etwas fürs Frühstück einzupacken, wir werden erst zu Mittag ankommen und dann erst ein Essen bekommen. Vergesst außerdem die Regenjacken nicht", erinnert Barbara Flatters. Ein vielfaches Nicken der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die um Flatters herum vor der Willicher Pfarrkirche St. Katharina stehen, ist die Antwort. Gerade ist der Gottesdienst, den alle gemeinsam besucht haben, zu Ende gegangen, und es gibt eine letzte kurze Besprechung, bevor es am Dienstag losgeht. 21 junge Menschen aus der GdG Willich reisen gemeinsam mit Pfarrer Jürgen Lenzen zum Weltjugendtag nach Krakau.

"Ich freue mich schon riesig. Meine Schwester war bereits drei Mal dabei, für mich ist es jetzt das erste Mal. Ich denke, das Gemeinschaftsgefühl wird überwältigend sein", sagt Lilien. Dabei blickt die 16-Jährige auf ihr Handgelenk, an dem ein breites blaues Band mit der Aufschrift "Ich glaub an dich" zu sehen ist. Das Armband sowie das knapp 400 Seiten umfassende Pilgerheft mit Gebeten, Liedern, Psalmen, Pilgerversen und Raum für eigene Gedanken, das alle 21 Teilnehmer ihr Eigen nennen, gab es in der vorigen Woche beim Aussendungs-Gottesdienst in Aachen. Aber noch etwas anderes verbindet die Willicher unübersehbar. Sie alle tragen blaue Polo-Shirts mit dem Logo des Weltjugendtages, dem Symbol und Schriftzug der GdG Willich sowie dem eigenen Namen.

"Ich war selber in Sydney, Madrid und Rio beim Weltjugendtag. Es ist immer wieder ein Erlebnis. Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern kommen zusammen und feiern friedlich miteinander ihren Glauben, das ist einfach einmalig", bemerkt Flatters, die in diesem Jahr erstmals zum Organisationsteam gehört. Wobei die Willicher Gruppe mit 23 Jugendlichen aus der Krefelder Nachbargemeinde nach Polen fährt. Mit dem Bus geht es zunächst nach Inowroclaw im Bistum Gnesen. Dort finden die sogenannten Tage der Begegnung statt. "Alle Gruppen aus dem Bistum Aachen fahren ins Erzbistum Gnesen. Dort werden wir eine Woche in Gastfamilien leben, bevor es weiter nach Krakau zum eigentlichen Weltjugendtag geht, wo sich alle Länder treffen und es international zugeht. In Krakau wohnen wir in Gruppenunterkünften", berichtet Flatters.

Das Stichwort Gruppenunterkünfte löst bei Lenzen einen etwas gequälten Gesichtsausdruck aus. "In meinen Alter ist Schlafen auf dem Boden in Turnhallen nicht so ganz das Wahre", sagt er mit einem Lächeln. Danach wird der Pfarrer wieder ernst. Er freue sich sehr auf den Weltjugendtag, den er inzwischen zum dritten Mal mit einer Willicher Gruppe aus der GdG besuche. Die vielen Menschen, die gemeinsam fröhlich ihren Glauben verkünden, dies sei schon etwas ganz Besonderes. Jemand Besonderes wird hingegen Vanessa Nossol im Gepäck haben. "Das ist Sunny, unser Maskottchen", sagt Katja Schröder lachend. Dabei deutet die 20-Jährige auf das kleine Stofftier in Form eines Wildschweines, den die 20-jährige Nossol in der Hand hält. "Sunny war unter anderem schon bei den ökumenischen Jugendtreffen in Taizé mit und auch in Rom bei der Papst-Audienz. Er ist irgendwie unser Maskottchen geworden", berichtet Nossol, für die es bereits der dritte Weltjugendtag ist. Das Gefühl, mit so vielen jungen Menschen aus den verschiedensten Kulturen zusammenzukommen, sei unbeschreiblich, schwärmt die junge Frau, die katholische Religionslehre auf Lehramt studiert. "Die Atmosphäre ist Wahnsinn", schließt sich Alexander Meyer an, dem genau wie allen anderen die Freude über die Fahrt ins Gesicht geschrieben steht.

(tref)
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