Tönisvorst Kaffee mit Löwenkönig

Tönisvorst · Das Michael-Ende-Gymnasium hat erstmals Senioren zu einem Kaffeenachmittag samt musikalischer Aufführung eingeladen. Dadurch soll soziale Verantwortung bewusst werden. Und um den Spaß ging es natürlich auch.

Die Tische im Forum Corneliusfeld sind liebevoll gedeckt. Bunte Primeln und viele Teelichter schmücken die Tafel, an der Senioren des Antoniuszentrums Platz genommen haben. Schüler der elften Stufe des St.Töniser Michael-Ende-Gymnasiums wuseln um sie herum, bieten Kuchen an und schenken Kaffee ein. An den Tischen wird lebhaft erzählt, und mancher Blick fällt auf die Bühne, wo eine große Leinwand hängt und Mikrofone stehen. Die Stimmung ist bestens und alle sind gespannt auf das kommende Geschehen. "Es ist eine tolle Idee und ich freue mich, dass wir mitmachen", sagt die 18-jährige Gymnasiastin Tamara Führer.

Schöne Abwechslung

Bei diesem Kaffeenachmittag stellen die verschiedenen Musikarbeitsgruppen und das Orchester der Schule schon vor dem eigentlichen Musikabend des Gymnasiums die Songs aus dem weltweit bekannten Musical "König der Löwen" vor. Die Idee zu dem Nachmittag, der einen Teil vom Programm des Musikabends zeigte, stammte von Schulleiter Paul Birnbrich: "Mit dem Angebot möchten wir die soziale Verantwortung innerhalb der Stadt ins Bewusstsein rufen. Es bot sich vor dem Musikabend an, dass Schüler etwas speziell für Senioren organisieren."

Sein Vorschlag stieß bei Schülern und Lehrern auf große Begeisterung. "Es ist einfach mal eine schöne Abwechslung für die Senioren", ist sich Abiturient Dustin Ripkens (19) sicher. "Es ist doch toll, wenn wir etwas für Ältere machen. Sie erleben eine andere Umgebung und haben bestimmt Spaß dabei", schließt sich Aylin Ayik (11) an. Und auf diesem Weg erfahre man schon mal ein stückweit, wie das Programm des Musikabends ankomme. Eine Vorpremiere vor der Premiere, urteilen Dana Lentz (12) und Sandy Hood (19).

Aber für die Schüler ist es mit der Aufführung nicht getan. Das ganze Drumherum hat die gesamte Stufe elf übernommen, angefangen vom Aufbau der Kaffeetische, über das Kuchen backen, den Abhol- und Bring-Dienst der Senioren im Rollstuhl sowie den Service in der Aula. Jeder Schüler konnte sich für einen Bereich entscheiden und dort mitmachen. "Wir haben dafür extra einen Rollstuhlführerschein gemacht", berichtet Meike Sydow (17). Die Rollstuhlfahrergruppe ließ sich vorab im Antoniuszentrum im Rollstuhlfahren unterweisen. Auch die jungen Bäcker mussten auf vieles achten. "Die Kuchen durften keine Nüsse enthalten, weil die sich leicht in den Zahnprothesen verharken. Sie sollten außerdem leicht zu kauen und mit wenig Zucker und Sahne sein", berichtet Janine Kirchenkamp (17), die einen Zitronenkuchen backte. Aber egal, welche Aufgabe die Schüler übernommen haben – alle freuten sich über die strahlenden Gesichter der 31 Senioren. Eins ist sicher: Diese Premiere soll wiederholt werden.

(RP)
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