Stadt Willich Energiepark für Münchheide

Stadt Willich · Eine Mönchengladbacher Investorengruppe baut im Gewerbegebiet ein Innovations- und Dienstleistungszentrum. Die besonders leistungsfähige Photovoltaik-Anlage auf dem Dach soll die Hälfte der Mieteinnahmen sichern.

Das Team der Willicher Wirtschaftsförderung hat sich bei der Vermarktung des Gewerbegebiets Münchheide IV für dieses Jahr zum Ziel gesetzt, 10 000 Quadratmeter Gewerbefläche zu verkaufen. Das Ziel wird schon bald erreicht sein. Auf einer solchen Fläche plant nämlich eine Investorengruppe aus Mönchengladbach, den "Intrasolar Energiepark" zu errichten. Ein modernes Innovations- und Dienstleistungszentrum rund um das Thema "Erneuerbare Energien".

Treibende Kräfte des Projekts sind Götz Freyberg und Sia Honarvar, Geschäftsführer der Firma Intrasolar, sowie Architekt und Generalplaner Tom Bolzen. "Hinter dem Gewerbekonzept steht die Idee, möglichst viel Fläche für Photovoltaikanlagen zu gewinnen", so Freyberg. Intrasolar ist Spezialist für solche Anlagen. Seit 2003 hat das Unternehmen mehr als 600 Anlagen auf Privat- oder Industriedächern am linken Niederrhein installiert.

Neues Vorzeigeprojekt soll der Energiepark in Münchheide werden. Rund acht Millionen Euro steckt die Investorengruppe in das Objekt. Das Zentrum mit variablen Büro- und Lagerflächen bietet Platz für bis zu neun Mieter. "Durch die modulare Bauweise können wir den Mietern individuelle Flächenkonzepte anbieten", sagt Architekt Tom Bolzen. So seien auch Expansionen innerhalb des Zentrums möglich. Einer der Mieter wird Intrasolar selber sein. "Wir wollen in Willich unsere Vertriebsniederlassung ansiedeln", sagt Götz Freyberg. Neben der guten Infrastruktur und Autobahnanbindung hätte die Aufgeschlossenheit der Stadt gegenüber dem Thema erneuerbare Energien für den Standort Willich gesprochen, so Sia Honarvar.

Grundsätzlich soll das Gewerbekonzept auch an anderen Standorten verwirklicht werden können. In Mönchengladbach-Güdderath ist ein etwas kleinerer Energiepark geplant. In Willich sollen nach einem Jahr Planung im März die Arbeiten unter Federführung des Bauunternehmens Kreuder starten. "Ende des Jahres wollen wir fertig sein", sagt Freyberg. Für die Vermarktung ist die Firma Bienen & Partner zuständig. "Wir sind allen Branchen gegenüber offen", sagt Sia Honarvar, "würden uns aber besonders über Firmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien freuen." Die geringen Nebenkosten sind neben der variablen Nutzung ein Pfund, mit dem die Investorengruppe wuchern kann. Die Nutzung regenerativer Umweltenergien — unter anderem der in Willich günstig zu realisierende Einsatz von Geothermie — soll die Betriebskosten um bis zu 60 Prozent senken.

2700 Solarmodule auf dem Dach

Optischer Blickfang aber wird das um 15 Grad gen Süden geneigte Dach sein. Auf einer Fläche von 5000 Quadratmetern werden 2700 Photovoltaik-Module des amerikanischen Herstellers Sunpower installiert. Die sollen den höchsten Wirkungsgrad aller derzeit erhältlichen Solarmodule haben. "Damit sind die Leistungswerte der Anlage rekordverdächtig", sagt Sia Honarvar. Die Anlage erreicht eine Leistung von 850 Kilowatt-Peak (KwP) und produziert pro Jahr 800 000 Kilowattstunden Solarstrom. Das reicht aus, um etwa 230 Haushalte mit Strom zu versorgen. "Die Pultdach-Anlage wird die größte dieser Art in Deutschland sein", schwärmt Götz Freyberg.

Erklärtes Ziel der Investoren: 50 Prozent der Mieteinnahmen soll allein die Einspeise-Vergütung sicherstellen. Pro Kilowattstunde Solarstrom, der ins allgemeine Stromnetz eingespeist wird, gibt es eine festgelegte Vergütung, erklärt Götz Freyberg: "Damit ist die Sonne ein jahrzehntelanger Mietgarant für uns." Frage des Tages

(RP)
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