Wesel Leerstände sind die Ausnahme

Wesel · Die Zahl der verwaisten Ladenlokale in der Weseler Fußgängerzone bleibt überschaubar. Die Geister-Passagen Dudel und Apollo siechen weiter vor sich hin. Und auch die Qualität der Einkaufsmeile ist weiter diskutabel.

Die Wirtschaftskrise — noch hat sie in der Fußgängerzone keine allzu großen Lücken geschlagen. Zwar stehen derzeit zwei Ladenlokale zwischen dem Großen Markt und dem Berliner Tor leer. Und nach dem abgeschlossenen Räumungsverkauf des Deko-Shops "Ambiente" auf der Korbmacherstraße wird noch ein drittes hinzukommen. Doch Johannes Opgen-Rhein, Wirtschaftsförderer der Stadt, sieht darin eine ganz normale Situation, die "immer mal vorkommen kann". Im Fall der zweiten Tchibo-Filiale (Viehtor) war es ohnehin abzusehen, dass identische Angebote in unmittelbarer Nähe keinen langfristigen Erfolg bringen. Und die beiden Sorgenkinder Dudel-Passage und Apollo-Passage hatten auch schon Probleme, bevor es in der Welt zu kriseln begann.

Frauen-Sportklub eröffnet

Die Passagen bieten zurzeit zwar immer noch ein recht trostloses Bild ab. Doch zumindest im Fall der Dudel-Passage ist vorsichtiger Optimismus angebracht. Immobilienmakler Daniel Vasta hat sich im Eingangsbereich "Auf dem Dudel" eingerichtet. Er ist bekanntlich damit beauftragt, die leer stehenden Ladenlokale (5) zu vermieten. Ihm gegenüber ist der private Frauen-Sportklub "Mrs. Sporty" mit beachtlichem Erfolg gestartet. Auf der gegenüber liegenden Seite (Penningstraße) sitzt die DAK sowie der Asia-Shop. Im Untergeschoss befindet sich das Kinocenter. Die Bestrebungen, die Passage mehr in Richtung Dienstleistung zu etablieren, werden von Opgen-Rhein bestätigt. "Für den Einzelhandel ist der Dudel nicht mehr so interessant. Der Abstand zur Fußgängerzone ist einfach zu groß", sagt er.

Anders sieht dies bei der Apollo-Passage aus. Sie gleicht weiterhin einer Geisterstadt. Was aus der riesigen, unter Zwangsverwaltung stehenden Ex-Rewe-Fläche wird, ist unklar. Interessant Stephan Stender (Schermbecker Insolvenzhalle) hat es sich anders überlegt. Und in das Ansinnen der Mayerschen Buchhandlung, die im Frühjahr ins ehemaligen Haus der Schönheit einzieht, über die bis dato angemietete Fläche hinauszugehen, ist noch keine neue Bewegung gekommen.

Bliebe die Frage, wie es um die Qualität der Angebote in der Fußgängerzone bestellt ist. "Darüber lässt sich in der Tat streiten", gibt Opgen-Rhein zu. Dass sich momentan in der City auf engstem Raum nicht weniger als 14 Handy-Läden befinden, spricht nicht für eine abwechslungsreiche Auswahl.

(RP)
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