Hamminkeln Das Rathaus rüstet technisch mächtig auf

Hamminkeln · Der Rat beschließt in der nächsten Woche, die IT-Ausrüstung im Verwaltungssitz auf den neuesten Stand zu bringen. Auch der Ratssaal, das Bürgerbüro und die Toiletten werden aufgehübscht.

Eigentlich wäre jetzt erst der Betriebsausschuss am Zug. Doch die zeitlichen Vorgaben sind, dass der Rat anfängt, sagt die Verwaltung. Nun nimmt sich der Rat deshalb in seiner nächsten Sitzung am 3. März das Thema Rathaussanierung direkt vor. Denn die Verwaltungszentrale in Hamminkeln soll möglichst bald auf einen neuen computertechnischen Stand gebracht werden und das löst Zeitdruck aus.

Für mehr als 452.000 Euro soll es neue Servertechnologie, ein neues Stromnetz und leistungsstarke Telefonie geben. Weil weitere Arbeiten in und am Rathaus anstehen, wie die Verlegung des Bürgerbüros, ein neuer Teppich im Ratssaal und verbesserte WC-Anlagen im Bereich des Treppenhauses sowie Bauarbeiten an den Dachrinnen, wird das nicht reichen. Insgesamt mehr als 750.000 Euro stellt die Stadt deshalb bereit. Ergeben sich unvorhergesehene Maßnahmen, liegen darüber hinaus weitere 200.000 Euro im Topf.

"Unser Verkabelungssystem stammt aus dem Jahr 1987 und ist störanfällig. Bessere Technik macht auch die Sachbearbeitung schneller", sagt Jürgen Palberg vom Verwaltungsvorstand. Schon im Haushaltsplan 2015 war ein Haushaltsansatz von insgesamt 8000 Euro bereitgestellt worden, um ein Fachbüro mit Vorplanungen für eine neue IT-Verkabelung und eine optimierte Telekommunikationsanlage im Rathaus zu betrauen.

Dieses Jahr soll nun das Vorhaben realisiert werden. Im Finanzplan sind dafür 140.000 Euro veranschlagt. Ergebnis der Untersuchung ist, dass eine störungsfreie, sicherere und kapazitätsorientierte Verkabelung - Stichworte: Geschwindigkeit, Telefonie Voice over IP - mit sogenannter Lichtwellenleiter(LWL)-Glasfaser in Microröhrchen installiert werden sollen, und zwar weitestgehend in Brüstungskanälen auf den Fensterbänken. Auch der Serverraum, zentraler Punkt der IT, muss erneuert werden. Der ist ein Problemfall. Wegen des mangelhaften Brandschutzes und der erforderlichen Datensicherheit haben die Experten "Gefährdungspotenzial für den IT-Betrieb" identifiziert. Nun soll der Server vom ersten Stock völlig neu konzipiert ins Kellergeschoss des Rathauses wandern.

Auch das Stromnetz ist den modernen Ansprüchen nicht mehr gewachsen. Eine parallele Versorgung der Büros mit Anschlüssen für die EDV-Endgeräte soll nun realisiert werden, wobei das vorhandene erste Netz so bleiben kann, wie es ist. Die Verwaltung befürwortet die 452.521 Euro teure Lösung. Damit es so kommt, macht die Hamminkelner Rathausspitze Druck. Da die Umsetzung im laufenden Betrieb erfolgt und die Auftragsvergaben bis Anfang Juni erledigt sein sollen, um so viele Arbeiten wie möglich in den Sommerferien ab Anfang Juli anzugehen, hat die Verwaltung den Ingenieurauftrag zur Vorbereitung der Vergabe bereits erteilt. Ziel sei es, "bis Anfang März weitestgehend fertige Ausschreibungsunterlagen zu haben", wie es heißt.

Der Zeitplan ist ehrgeizig, dadurch müssen rund 15 Rathausmitarbeiter zeitweise ausweichen - etwa an Arbeitsplätze im Ratssaal. Das wiederum würde jedoch auch die Ratsarbeit in der zweiten Jahreshälfte umständlicher gestalten. "Die Verwaltung wird Ausweichmöglichkeiten suchen und mit dem Rat und den Fraktionen eine endgültige Abstimmung herbeiführen", steht in der Vorlage zu dem Thema für den Rat. "Serviceeinschränkungen für den Bürger werden begrenzt sein, wir wollen den Betrieb wie gewohnt aufrechterhalten", sagt Jürgen Palberg.

(RP)
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