Hamminkeln Betuwe ohne Schranken

Hamminkeln · Betuwe-Pläne sind gediehen: Nachdem die Lage des dritten Gleises als entschieden gilt, rücken im Rathaus nun die Bahnübergänge wieder in den Blick. In Mehrhoog würde die Stadt die Bahn gern in der Troglage sehen.

Die Ausbaupläne für die Betuwe-Linie erreichen nun das Rathaus. Die Lage des dritten Gleises steht wohl fest. Zwischen Wesel und Rees-Empel wird der Übergang „Mutter Busch“ in Diersfordt zur Schaltstelle, wo die Weichen für Trasse drei neu gestellt werden. Denn hier, so sieht’s die Planung der Bahn AG bis jetzt jedenfalls vor, schwenkt das dritte Gleis von der Ost- auf die Westseite des heutigen Schienenstranges. Nachdem dieser zentrale Pflock wohl eingeschlagen ist, geraten nun die Bahnübergänge in den Fokus. Der Planungsausschuss will in seiner nächsten Sitzung festlegen, mit welcher Marschrichtung die Stadt für ihre elf Übergänge auf ihrem Terrain an die Bahn-Planer herangehen will. Dazu sind Fraktionsexperten die Strecke abgefahren.

Weichenstellung bei Mutter Busch

Von herausragender Bedeutung sind naturgemäß vor allem die beiden stark frequentierten Landstraßen-Übergänge Bahnhofstraße in Mehrhoog (L 602) und „Mutter Busch“, Diersfordter Straße (L 480). Dabei gilt das kommunale Interesse vornehmlich dem Dorf Mehrhoog. Dem soll es erspart bleiben, durch Lärmschutz und drittes Gleis faktisch geteilt zu werden. Die Verwaltung stützt sich, wie bei den anderen Übergängen auch, auf vorhandene planerische Überlegungen.

Sie schlägt der Politik vor, daran festzuhalten, die Bahn in der Ortslage Mehrhoog in die Tiefe zu bewegen und Autos über die Züge „im Trog“ hinwegfahren zu lassen. Die Tieflage soll massive Lärmschutzwände im Dorf ausbremsen. Noch aber sind im Rathaus keine Aussagen über Lage, Höhe oder Länge von Lärmschutzanlagen bekannt.

Da es allerdings wegen der Kosten berechtigte Zweifel daran gibt, die Trog-Lösung durchsetzen zu können, weist die Verwaltung auf die Unterführung (Autos unter der Schiene) hin, wie sie im Bebauungsplan im südlichen Schwenk vom „Schnellen Hof“ aus bis zum Ausgang des Gewerbegebietes dargestellt ist. Für Fußgänger und Radfahrer soll’s, so die Stadt, in Höhe des heutigen Übergangs eine gesonderte Unterführung mit Zugang zu den Bahnsteigen geben. Für die von Straßen NRW favorisierte Brücke, die den Huckel bei „Mutter Busch“ – Richtung Wesel versetzt – ersetzen soll, hat die Stadt nichts dagegen. Die Positionen für die anderen Übergänge: Strauchheide, Kastanienstraße (beide Unterführung), Bislicher Straße (Brücke), Grenzweg (Unterführung), Frietenweg, Kiekenheckweg (beide Schließung), Wasserstraße (Brücke).

Für die Übergänge auf Privatwegen sieht die Stadt „keinen Handlungsbedarf“.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort