Wermelskirchen Kaufhaus gewinnt an Kontur

Wermelskirchen · Uhles Architekt Rolf Passloer stellt die verbesserte Vorplanung für das Kaufhaus an der Telegrafenstraße vor. Der Abstand zur hinteren Wohnbebauung wird eingehalten; der Parkdeck-Komplex verjüngt sich nach oben.

Der Arbeitstitel — auch für die bevorstehende Bürgeranhörung — steht: "Ring-Karree" hat Architekt Rolf Passloer den Neubau des Uhle-Kaufhauses an der Telegrafenstraße genannt. Kein endgültiger Name, betonte gestern Abend im Fachausschuss Investor Gerhard Uhle, der inzwischen zur 15. Sitzung (!) nach Wermelskirchen gekommen war, um immer wieder unterschiedlichen Gremien sein Projekt zu erläutern. Inzwischen immer noch in einem Vorplanungsstadium. Aber der Gebäudekomplex zeigt Konturen, mit denen der Laie etwas anfangen kann.

Mit Stadtplaner Ulrich Faßbinder und Architekt Passloer waren Vater und Sohn Uhle gestern im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr. Der sah eine Planung, die "keinen schlechten Eindruck" mache und um "1000 Prozent verbessert" sei, so Friedel Burghoff (Büfo). Er rechne nun mit einem vernünftigen Ergebnis. Bernhard Schulte (SPD), der die gestrige Sondersitzung durchgesetzt hatte: "Wir sehen die wesentlichen Grundzüge einer Planung, die zum Zeitpunkt einer frühzeitigen Bürgerbeteiligung notwendig ist."

Die regelmäßig mit der Stadtverwaltung abgestimmte Planung wird ständig aktualisiert. Schon viermal sei umgeplant worden, so Faßbinder. Der Investor erbringt neun verschiedene Fachplanungen — damit gibt er auch die Geschwindigkeit des Verfahrens vor. Und bezahlt es letztlich. Der Technische Beigeordnete Dr. André Prusa: "Wir wollen es in einem Jahr abschließen. Normal dauert so ein Verfahren zwei bis drei Jahre."

Kleine "Mall" geplant

Die Vorentwurfs-Farbe des Gebäudekomplexes besteht aus grau, weiß und schwarz. Es gibt keine Spiegelglasfassade und keine großflächige Verglasung. Vorsprünge und Erker sollen Fußgängern ermöglichen, dass sie trockenen Fußes vor den Schaufenstern stehen können.

Es bleibt bei den fünf Geschossen (Höhe Telegrafenstraße maximal 20 Meter). Im Erdgeschoss gibt es neben ein oder zwei größeren Fachmärkten einen fußläufigen Bereich ("Mall"), wo auch kleinere Geschäfte erreichbar sind. Rolltreppe und Aufzüge führen in die höheren Geschosse. Das erste Obergeschoss füllt fast der Lebensmittelmarkt. Aber auch kleinere Einzelgeschäfte (Bäcker, Schlüsseldienst) finden dort Platz. Darüber befinden sich drei Parkdecks.

Die Parkflächen sind zur hinteren Wohnbebauung terrassiert, so dass sich der Gebäudekörper nach oben verjüngst. Die Terrassen werden begrünt. Die Abstandsflächen werden eingehalten. Die Parkdecks sind von der Telegrafenstraße fast nicht auszumachen: sie verschwinden hinter den "angeflanschten Dächern" oder einer feinmaschigen Gitterkonstruktion. Stadtprägend könnten die beiden markanten Türme wirken, die das Gebäude begrenzen.

Übrigens: Den Namen fürs neue Kaufhaus sollen die Bürger vorschlagen. Frage des Tages

(RP)
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