Handball Schlechte Abwehr bringt SG um den Sieg

Handball-Oberliga · Dülken verliert nach 29:25 noch 33:35 im Kellerduell der Oberliga gegen ART Düsseldorf II.

 So geht Abwehrarbeit – die Verteidigung der ART Düsseldorf kaufte der SG Dülken um Mark Kämmerling (vorne) und Pascal Mertens (2.v.r.) den Schneid ab.

So geht Abwehrarbeit – die Verteidigung der ART Düsseldorf kaufte der SG Dülken um Mark Kämmerling (vorne) und Pascal Mertens (2.v.r.) den Schneid ab.

Foto: Busch

Niklas Voß nahm die Geburtstagsglückwünsche mit bittersüßem Lächeln entgegen. Die Enttäuschung nach dem 33:35 gegen ART Düsseldorf stand dem Dülkener Rückraumspieler ins Gesicht geschrieben. "Das war meine bitterste Niederlage", sagte Voß konsterniert. So bitter wie unnötig, aber auch folgerichtig. Denn das, was sich die Dülkener in der Abwehr zusammengespielt hatten, konnten sie sich selbst kaum erklären. Es war einfach schlecht. Dülken verspielte eine große Chance auf dem Weg, auch im kommenden Jahr in der Oberliga spielen zu können.

Lange Zeit deutete wenig daraufhin, dass die SG das Spiel verlieren könnte. Zur Pause lag die SG 18:15 vorne. Der Vorsprung von mindestens zwei Toren hielt bis zum 31:29. Die indisponierte Abwehr fiel nicht ins Gewicht, solange die Dülkener im Angriff in schöner Regelmäßigkeit trafen. Doch damit war es nach rund 45 Minuten vorbei. Düsseldorf wechselte den Torhüter, die Würfe der Dülkener fanden nicht mehr so oft ins Ziel. Aber die Hausherren stellten ihre Wurfbilder nicht um, sie schafften es darüber hinaus zu selten, die gesamte Breite des Spielfeldes zu nutzen und Druck von den Außenpositionen zu erzeugen, um die Abwehrspieler der Düsseldorfer in Bewegung zu bekommen.

Dabei war eigentlich alles angerichtet. Nach dem 27:24 spielte die SG gut sechs Minuten lang in Überzahl. Das führte zwar zwischenzeitlich zum 29:25, gegen Ende dieser Überzahlperiode stand es jedoch 29:28. "Zwei Tore zu werfen, ist doch noch in Ordnung, aber vier zu kassieren?" Bernd Greven, Dülkens Coach, war fassungslos. In der Defensive, eigentlich die Stärke der SG, mangelte es an allem. Das Rückzugsverhalten war schlecht, unzählige Gegentore fielen nur Sekunden nach dem eigenen Torerfolg. Die Düsseldorfer durften von den Außenpositionen einlaufen, ohne dass sich ihnen jemand energisch in den Weg stellte. Die Körpersprache und -spannung passten nicht. Die Kommunikation fand viel zu wenig statt. Die Abstimmung mit den Torhütern, die kaum einen Ball sahen, funktionierte nicht. Die Gäste angelten sich fast jeden Ball, der von den Torhütern oder dem Gebälk zurück ins Feld sprang.

Die Dülkener waren zu langsam im Kopf und auf den Beinen. Das rächte sich. Die Düsseldorfer nahmen die Einladungen dankend an. Vier Minuten vor dem Ende glichen sie in Überzahl zum 31:31 erstmals aus. Wenig später legten sie mit dem 33:32 die erste Führung vor. Mit dem 34:32 war der Willen der Gastgeber endgültig gebrochen. Die Tore für die SG warfen Mertens (8), Voß (6), Landwehrs (5), Greven (5), Kämmerling (4), Walch (3) und Reich (2).

(RP)
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