Viersen Abschied von Pfarrer Gedden

Viersen · Unter großer Beteiligung fanden am Freitag die Auferstehungsfeier und die anschließende Beisetzung von Stephan Gedden statt. In die Trauer mischte sich die Hoffnung auf die Auferstehung des hoch geachteten Pfarrers.

 Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde Pfarrer Stephan Gedden gestern auf dem Viersener Friedhof auf der Löh beerdigt. Er fand seine letzte Ruhestätte auf der Grabstätte der Priester von St. Remigius.

Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde Pfarrer Stephan Gedden gestern auf dem Viersener Friedhof auf der Löh beerdigt. Er fand seine letzte Ruhestätte auf der Grabstätte der Priester von St. Remigius.

Foto: BUSCH

"Ihr seht mich noch kurze Zeit, dann seht ihr mich nicht mehr. Und wieder eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich wieder sehen. Aus Kummer wird Freude!" Dieses Wort aus dem Johannes-Evangelium sollte den Trauernden Hoffnung geben, die in unübersehbarer Zahl am Freitagmorgen in die Remigiuskirche gekommen waren. Sie nahmen Abschied von Pfarrer Stephan Gedden, der am Himmelfahrtstag völlig unerwartet und ohne Anzeichen einer Krankheit im Urlaub einen tödlichen Herzinfarkt erlitten hatte.

Die Bruderschaften Alt-Viersens ehrten ihren verstorbenen Präses durch Fahnenabordnungen ebenso wie Bürgermeister Günter Thönnessen und sein Vize Hans-Willi Bouren sowie viele Vertreter von Institutionen. Die "Auferstehungsfeier" drückte in allen Gebeten, der Lesung und der Predigt die Hoffnung der Gläubigen aus, dass ihr Pastor "angekommen ist in Gottes Herrlichkeit".

Brief des Bischofs verlesen

In seinem Brief, den Generalvikar Manfred von Holtum verlas, betonte Bischof Heinrich Mussinghoff seine "schwer fassbare tiefe Trauer" um den Pfarrer, der "stets voller Tatendrang" gewesen sei. Er dankte dem Verstorbenen für dessen "priesterliches Schaffen" und seinen "beherzten und tatkräftigen" Einsatz für die Bildung der Gemeinschaft der Gemeinden in Alt-Viersen, deren Leitung er zum 1. Juli übernehmen sollte.

Der Bischof ging auch auf die einzelnen Stationen im Lebenslauf von Stephan Gedden ein, drückte den Angehörigen sein Mitgefühl aus und bat alle, ihm ein ehrendes Andenken zu bewahren, der nur 49 Jahre gelebt habe, davon 24 Jahre als Priester. Regionaldekan Johannes Quadflieg würdigte Gedden als "einfühlsamen Wegbegleiter" und "hilfreichen Vorgesetzten", als "Freund mit ganzem Einsatz der Kräfte" und fragte betroffen: "Warum, warum jetzt?"

Auch er tröstete die Menschen, die sich in der Kirche drängten: "Sein Geist ist in diesen Mauern zugegen. Er ist nicht fern, er ist auch unter uns." Auch Pastoralreferent Harald Hüller und Kaplan Marc Kubella sprachen Worte der Hoffnung aus und baten die Viersener Katholiken, nach vorne zu schauen, damit die Gemeinschaft der Gemeinden wachsen kann. Geddens Wirken in den letzten Monaten solle für die Gemeinden Früchte tragen. Die musikalische Gestaltung der Auferstehungsfeier hatten die Schola, der Kirchenchor und die Kurrende übernommen sowie Anneli Steffes, die das Adagio aus Buttens "Metamorphosen" auf ihrer Oboe spielte.

Zur anschließenden Beisetzung in der Priestergruft auf dem Friedhof auf der Löh fuhren Busse die Gottesdienstbesucher, aber viele nahmen auch den Weg zu Fuß zur Totenhalle, wo sie am Sarg von Pfarrer Gedden ein Lied sangen, dessen zweite bis vierte Strophe einst Martin Luther schrieb.

(flo)
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