Solingen Schuldezernentin setzt auf Neubauten

Solingen · Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft überreichte der städtischen Beigeordneten Dagmar Becker einen "Wunschbaum für eine gute Schule" mit rund 50 Anregungen.

 Wunschbaum für eine gute Schule (v.l.): Dagmar Becker, Sabine Riffi, Nina Meier, Dirk Bortmann und Ute Halein.

Wunschbaum für eine gute Schule (v.l.): Dagmar Becker, Sabine Riffi, Nina Meier, Dirk Bortmann und Ute Halein.

Foto: mak

Hier hängen ideelle und materielle Wünsche dicht nebeneinander: "Toleranz und Chancengleichheit" neben "sauberen Toiletten", "spielerischer Unterricht" neben "schadstofffreien Räumen", "stabiles Internet" neben "keine Hausaufgaben". Das Solinger Leitungsteam der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) übergab seinen "Wunschbaum für eine gute Schule" jetzt an Schuldezernentin Dagmar Becker.

Die Lehrergewerkschaft hatte bei der Kundgebung zum 1. Mai Verbesserungsvorschläge für Solinger Schulen gesammelt. An ihrem Stand hatte sie Fotos von Schulgebäuden gegenübergestellt: Frisch renoviert hier und mit sichtbarem Investitionsbedarf dort. Die Passanten, Lehrer, Schüler und Eltern, formulierten spontan ihre Anregungen. Rund 50 Vorschläge kamen am Maifeiertag zusammen.

"Wir möchten auf Wünsche aufmerksam machen. Was sagt das Volk, was sagt die Basis?", erklärt Sabine Riffi, Mitglied des lokalen Leitungsteams der Gewerkschaft und Lehrerin an der Grundschule Uhlandstraße. "In den verantwortlichen Positionen sind ja nun neue Menschen, wie Oberbürgermeister Tim Kurzbach, der immer betont, dass ihm Schule wichtig ist, und auch Dagmar Becker."

Die Aktion soll die Aufmerksamkeit auf bisher unterbelichtete Themen lenken: "Damit die Stadt nicht nur dort hinschaut, wo am lautesten geklagt wird", sagt Uta Halein, Lehrerin an der Wilhelm-Hartschen-Förderschule. Der Gewerkschaft ist die gute Zusammenarbeit mit der Stadt wichtig: "Wir wollen nicht nur darauf hinweisen, was nicht klappt. Es gibt viele Dinge, die gut laufen", betont Sabine Riffi.

"Wir müssen erst mal sortieren: Wer ist für was zuständig", erklärte Schuldezernentin Dagmar Becker bei der Übergabe des Wunschbaums. So sei beispielsweise der geforderte Erhalt von Förderschulen Landessache, auf die die Stadt keinen direkten Einfluss hat. Zum Wunsch nach einer besseren IT-Vernetzung erklärte die Dezernentin: "Da sind wir dran, das ist ein wichtiges Thema." Mit Blick auf sanierungsbedürftige Schulgebäude betonte Dagmar Becker: "Wir müssen Gebäude schaffen, die attraktiv sind und längerfristig eine gute Substanz haben."

Um in den Schulen die nötigen Räume für Inklusions- und Integrationsarbeit zu schaffen solle nach Möglichkeit an- oder umgebaut werden. "Es macht keinen Sinn, notdürftig Maßnahmen mit Pavillons zu machen", so Becker. Man wolle deshalb "mehr auf Neubauten setzen". Angesichts der angespannten Haushaltslage befinde sich die Stadt in Gesprächen mit der Bezirksregierung, um die Kreditaufnahme zu klären. "Wir gucken, was da geht."

Was indes mit der rosarot blühenden Weigelie geschieht, ist noch nicht klar. "Ich würde sie gern einer Schule zur Verfügung stellen, da wäre das Bäumchen gut", findet Dagmar Becker.

(bjd)
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