Solingen Erdloch durch Regen

Solingen · Anwohner am Ende der Forststraße in Ohligs sind besorgt über ein großes Loch, das sich nach den heftigen Regenfällen der vergangenen Tage gebildet hat. Die Technischen Betriebe verfüllten es noch gestern mit Beton.

Erst war es nur Kanaldeckel groß, das Loch am Ende der Forststraße in Ohligs, wo ein steiler Weg hinunter zum Viehbach zu einem Wanderweg durch das Landschaftsschutzgebiet führt. Kurz vor der kleinen Brücke, am Ende des Steilweges, hat sich das Loch durch die heftigen Regenfälle seit Sonntag indes enorm vergrößert: Im Durchmesser zwei Meter breit und gut zweieinhalb Meter tief misst die Gefahrenstelle. Und weitere Schollen drohen abzubrechen, das ist gut sichtbar. "Wir haben schon am Sonntag Absperrungen vorgenommen. Wir vermuten, dass die Regenfälle die obere Erdschicht weggespült und den Hohlraum freigelegt haben", sagt Wulf Riedel, Abteilungsleiter Planung und Ausführung bei den Technischen Betrieben. Die Wassermassen der Regenfälle hätten auf dem Steilstück jedenfalls ungehindert hinunterfließen können. Auch einige wenige Sandsäcke kurz vor der Brücke änderten daran nichts.

Anwohner verärgert

Gestern Nachmittag meldeten sich besorgte Anwohner bei unserer Zeitung und wiesen auf die Gefahrenstelle hin. "Hier spielen Kinder und die lassen sich nicht immer von Baustellenabsperrungen abhalten", erklärte ein Anwohner und ergänzt: "Zwar hat die Stadt das zunächst kleine Loch abgesperrt, aber den Schaden nicht behoben. Und jetzt ist das Loch sogar noch größer geworden", ärgert er sich und findet "das alles ganz merkwürdig".

Die alarmierten Technischen Betriebe handelten nach Anfrage unserer Zeitung allerdings sofort. Wulf Riedel veranlasste, dass der Hohlraum noch gestern am frühen Abend mit zunächst drei Kubikmeter Beton verfüllt wird. "Heute wird das Loch dann ganz gestopft", versicherte der Abteilungsleiter.

Er vermutet, dass der Hohlraum unter dem Weg schon längere Zeit da gewesen sei und erst durch den Regen freigelegt worden ist. "Das ist hier ein geologisch sehr schwieriges Gelände", sagt Riedel, "wir befinden uns im aufgeschütteten Bereich".

Dass sich der Hohlraum im Zuge der Baumaßnahme mit dem neuen Viehbachsammler gebildet haben könnte, wie es Anwohner vermuten, glaubt der Mitarbeiter der Technischen Betriebe dagegen nicht, obwohl weiter tiefer im Boden unter dem Loch ein neuer Kanal durchs Erdreich gepresst worden ist. Der befindet sich gut fünf Meter tief im Boden vor der kleinen Brücke über dem Viehbach, und mit den Kanalarbeiten sei man zurzeit schon gut 150 Meter weiter.

Die derzeitige Entwässerung im Einzugsbereich des Viehbachsammlers in Ohligs erfolgt über einen gemeinsamen Kanal für Schmutz- und Regenwasser. Die Anlagen wurden Mitte der 60er Jahre gebaut, sie entsprechen nicht mehr dem heutigen Stand der Technik.

Die Stadt Solingen und der Bergisch-Rheinische Wasserverband entwickelten deshalb die Idee, einen 4,5 Kilometer langen Kanal parallel zur Viehbachtalstraße zu bauen, in dem Abwässer gesammelt werden, in eine Behandlungsanlage fließen, wo sie vorgereinigt werden, bevor sie nach dieser mechanischen Reinigung in die Kläranlage Ohligs fließen. "Das erste Teilstück mit einer Länge von 800 Metern in Richtung Hackhauser Straße beziehungsweise Barl soll bis Ende dieses Jahres fertiggestellt sein", weiß Wulf Riedel. 400 Meter seien bereits geschafft.

(RP)
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