Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben
EILMELDUNG
Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben

Solingen Brühler Brücke hat wieder ein Geländer

Solingen · Die Brücke am Haltepunkt Mitte über der Bahnlinie und der Korkenziehertrasse hat gestern zum Teil ein neues Geländer bekommen. Das war bei einem spektakulären Verkehrsunfall mit einem Obus im Sommer zerstört worden.

3,5 Tonnen ist das Betonelement schwer, doch an den Seilen des Krans schwebt das Teil wie schwerelos durch die Luft. Der Kranwagenfahrer der Solinger Firma Scalabrin bedient mit sicherer Hand sein Steuergerät - und setzt das Betonelement sachte auf dem Lkw ab. Eine ruhige Hand ist dringend erforderlich, bewegt er das tonnenschwere Teil schließlich unterhalb der Oberleitungen für die Stadtwerke-Busse, die unter Strom stehen. Kurz zuvor hatten die Betonelemente noch einen Teil der Fahrspur auf der Brücke abgesperrt, die an der Brühler Straße über die Bahnline des "Müngsteners" führt.

Gleich zwei Kranwagen des Unternehmens hat Ingenieur Karsten Ditscheid von den Technischen Betrieben bestellt. Zügig und ohne Komplikationen laden sie in knapp eineinhalb Stunden die Betonelemente auf die Fahrzeuge und bringen sie schließlich zur Fallerslebenbrücke nach Wald.

 Im Sommer dieses Jahres drohte ein Obus abzustürzen, nachdem er Teile des Brückengeländers zerstört hatte.

Im Sommer dieses Jahres drohte ein Obus abzustürzen, nachdem er Teile des Brückengeländers zerstört hatte.

Foto: Stephan Köhlen (Archiv)

Der Abbau der Betonelemente war Teil umfangreicher Vorarbeiten, um Platz für ein neues Brückengeländer zu schaffen. Mitte Juli war ein großer Teil des alten Geländers bei einem Verkehrsunfall zerstört worden. Ein Auto war hier in einen Obus der Linie 684 gefahren, der auf der Brühler Straße in Richtung Widdert unterwegs war. Der Bus war nicht mehr lenkbar und durchbrach das Brückengeländer - stürzte zum Glück aber nicht ab, weil das Sicherungsseil im Brückengeländer dies mit verhinderte.

Gestern nun, mehr als drei Monate nach dem Unfall, wurde ein neues Brückengeländer eingebaut. Die Kosten von etwa 18.000 Euro - hierin enthalten sind nicht die Aufwendungen für die Stadtwerke - werden von der Versicherung des Autofahrers bezahlt, der den Unfall mit dem Bus verursacht hatte. "Wir haben bei allen Details auf eine kostengünstige Lösung geschaut", sagt Karsten Ditscheid.

Seit 7 Uhr war die Brücke für den Autoverkehr gesperrt, lediglich Linienbusse durften über die Brücke fahren. Auch Fußgänger und Radfahrer konnten passieren, der Zugverkehr musste nicht eingestellt werden.

Denn mit der Bahn war über ein Schutzgerüst verhandelt worden, damit während der Bauarbeiten nichts auf die Schienen und auch nicht auf die unter der Brücke verlaufende Korkenziehertrasse fällt.

Verkehrsschilder wurden aufgestellt, die Kranwagen fuhren vor, und auch die Schlosserei, die das Gerüst aufstellen sollte, war bereits am Ort des Geschehens. Besonders eng wurde es indes für die Obusse der Linie 684. Die Gelenkfahrzeuge durchfuhren die schmale Gasse auf der Brücke, als die Betonelemente verladen wurden. "Bauen unter laufendem Verkehr ist immer eine reizvolle Aufgabe", sagt Karsten Ditscheid, der mit dem Ablauf der Arbeiten sehr zufrieden ist: "Die gute Vorarbeit zahlt sich aus". Obwohl Fahrzeuge die Brücke nicht befahren dürfen und Verbotsschilder auch deutlich sichtbar aufgestellt sind, versuchen es dennoch einige Autofahrer, die Brücke zu passieren. "Die ignorieren einfach Verkehrsschilder", ärgert sich Ditscheid. Höflich, aber bestimmt werden die Fahrzeuge angehalten und müssen den Rückwärtsgang einlegen.

Gleich nachdem die Kranwagenfahrer mit ihrer schweren Last verschwunden sind, bereiten die Schlosser das Schutzgerüst vor. "Alle Vorarbeiten, so unsere Planung, sollen bis 10 Uhr erledigt sein. Danach wird das neue Geländer aufgebaut, das dauert wahrscheinlich gut acht Stunden", sagt Ditscheid.

Pünktlich werden auch die neuen Gelände-Teile in einer Höhe von 1,30 Meter angeliefert und sogleich mit vorbereitenden Arbeiten für die Montage begonnen. Gegen 12 Uhr liegen sie größtenteils auf dem Gehweg der Brücke. "Insgesamt wird das Geländer auf 28 Metern erneuert", sagt Karsten Ditscheid. Er ist zufrieden mit dem bisherigen Ablauf, und auch sein ehrgeiziges Ziel, bis zum Abend mit allen Arbeiten fertig zu sein, konnte weitestgehend umgesetzt werden. Gegen 18.30 Uhr werden beide Fahrbahnen auf der Brücke wieder für den Verkehr freigegeben. Einige Restarbeiten sind gleichwohl noch zu erledigen, doch die würden den Verkehr nicht beeinträchtigen. Heute gegen Mittag, davon geht der Abteilungsleiter der Technischen Betriebe aus, soll aber alles erledigt sein.

(uwv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort