Solingen Bestecke und Töpfe im Plus

Solingen · Die Schneidwaren- und Besteckbranche musste bis Oktober einen Rückgang bei den Exportumsätzen um durchschnittlich 15 bis 20 Prozent verkraften. Jens-Heinrich Beckmann, Geschäftsführer des Industrieverbandes Schneid- und Haushaltswaren (IVSH), geht davon aus, dass die Branche am Jahresende mit einem Umsatzminus von mindestens 5,5 Prozent abschließt.

Hat sich die Lage im Schneidwaren- und Besteckbereich weiter verschlechtert?

Beckmann Bei Bestecken hat sie sich nicht verschlechtert, zumal dieser Bereich im Oktober im Plus lag. Unverändert schlecht sieht es aber bei Schneidwaren aus, und auf diesen Bereich entfällt mit Abstand der größte Umsatzanteil unserer Branche. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres war hier ein Minus von durchschnittlich 15 Prozent zu verzeichnen. Das ist empfindlich viel. Dagegen war bei Töpfen/Pfannen ein Plus von fünf Prozent und bei Bestecken gar ein Zuwachs von neun Prozent zu beobachten.

Woran liegt das?

Beckmann Das hat mit großen Aktionen, beispielsweise Umtausch- oder Bonusaktionen zu tun. Das läuft relativ gut, ebenso das so genannte Objektgeschäft. Hierunter fällt, Hotels und Gaststätten mit Bestecken auszurüsten. Wenn ich aber alle drei Sparten addiere, dann müssen wir für 2008 insgesamt mit einem Minus von 5,5 Prozent für die Branche rechnen.

Wird Kurzarbeit gefahren oder gibt es gar weitere Insolvenzen?

Beckmann Ja, es gibt Kurzarbeit, aber keine weitere Insolvenzen. Bei den zwei laufenden Insolvenzverfahren gehen die Geschäfte bekanntlich weiter.

Ist ein Weihnachtsgeschäft spürbar?

Beckmann Wir hatten 2007 ein denkbar schlechtes Weihnachtsgeschäft, welches zudem erst sehr spät eingesetzte. Von daher haben wir die Hoffnung, dass es in diesem Jahr etwas besser wird. Allerdings darf man nicht übersehen, dass die wirtschaftliche Lage in vielen Branchen nicht rosig ist und auch 2009 zunächst keine Besserung zu erwarten ist.

Uwe Vetter führte das Gespräch.

(RP)
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