Rommerskirchen Erftverband will Kläranlage Villau noch in diesem Jahr schließen

Rommerskirchen · Der Erftverband will nach den Worten seines Vorstands Norbert Engelhardt die Kläranlage in Villau noch 2015 stilllegen. Das gab er beim Jahrestreffen in Bergheim bekannt.

 Norbert Engelhardt ist Vorstand des Erftverbands.

Norbert Engelhardt ist Vorstand des Erftverbands.

Foto: Lber

Derzeit wird ein von Villau zum Gruppenklärwerk in Grevenbroich führender Verbindungssammler gebaut. Dieser ersetzt künftig die Kläranlage in Villau. Im Rahmen seines Masterplans 2025 will sich der Erftverband innerhalb des kommenden Jahrzehnts von der Hälfte seiner ursprünglich 40 Kläranlagen trennen.

Zwei Anlagen sind bereits geschlossen, Villau könnte die dritte sein. Die Zahl der Kläranlagen zu halbieren "wird uns finanziell in gute Bahnen lenken, und wir werden auch die Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie leichter erfüllen können", sagte Engelhardt. Das Betriebsgebäude in Villau soll ebenso erhalten bleiben wie eine Pumpstation und ein Regenüberlaufbecken. Der 1981 gebauten Kläranlage in Villau dürfte der harte Winter 2010 zum Verhängnis geworden sein: Ein zugefrorenes Becken sorgte damals für massive Betriebsstörungen.

Erhalten bleibt die 1975 gebaute Kläranlage in Anstel. Aus Sicht des Erftverbands sind die Schließung und der hierdurch nötige Bau des Verbindungssammlers "günstiger als wenn der Betrieb in Villau weitergeführt würde", wie Finanzchef Franz Peter Schiffer vom Erftverband den Lokalpolitikern schon im Herbst 2013 versichert hatte. Mitzureden hatten die bei der Verbandsentscheidung ohnehin nichts. Die Kosten für das Gesamtprojekt bezifferte Engelhardt auf 3,7 Millionen Euro.

Für 2016 sollen die Abwassergebühren halbwegs stabil bleiben. 2017 und 2018 geht Schiffer von weiteren Gebührenerhöhungen aus. Der Erftverband verfügt über 40 Kläranlagen, 120 Pumpstationen, 368 Regenbecken, 660 Kilometer Kanalnetz - allein 80 davon in Rommerskirchen. Der Gesamtwert beträgt rund 900 Millionen Euro.

(S.M.)
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