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Kommentar Wettsaufen bis ein Uhr nachts

Kommentar · Beschwerden ernst nehmen

Klaus Heinrichsmeyer ist stocksauer. Als Anlieger der Lindenallee erlebte er, wie sich Jugendliche mit reichlich Alkohol im Gepäck auf den Spielplatz Eisernstein oder auf den Sportplatz des CVJM zurückzogen, um Wet+ttrinken zu veranstalten. "Es wurde sogar eine Liste mit Namen gefunden, auf der die Anzahl der konsumierten Getränke vermerkt war", berichtete er am Heißen Draht der BM-Redaktion.

Am 3. Juli hätten Jugendliche, darunter eine Reihe Minderjähriger, bis in die Nacht hinein lärmend gefeiert. "Da machen Sie kein Auge mehr zu", schildert er die Auswüchse solcher Treffen. Zweimal habe er die Polizei rufen müssen. Vom Sportplatz zog die Gruppe daraufhin zum Kinderspielplatz Eisernstein weiter. Erst um ein Uhr sei Feierabend gewesen. Polizeisprecher Michael Bartsch bestätigt, dass Kollegen am 3. Juli wegen nächtlicher Ruhestörung gerufen wurden. Personalien seien an diesem Abend jedoch nicht aufgenommen worden. "Wir werden das aber im Auge behalten", versprach er.

Scherben, Flaschen, Pizzakartons seien unschöne Überbleibsel solcher Gelage, erzählt Heinrichsmeyer weiter. Um seinen eigenen Garten zu schützen, habe er inzwischen einen über zwei Meter hohen Zaun auf der Grundstücksgrenze zum Sportplatz ziehen lassen. Menschen hatten dort ihre Notdurft verrichtet.

Alkohol- und Rauchverbot

Er und andere Anwohner wünschten sich mehr Kontrolle. Ältere Leute seien öfters angepöbelt worden und trauten sich abends nicht mehr, am Spielplatz vorbei zu laufen. Ein Alkohol- und Rauchverbot auf den Spielplätzen wäre in ihren Augen angebracht. Heinrichsmeyer: "Andernorts patrouillieren Ordnungskräfte durch die Parks."

"Wir werden das Thema in unserer nächsten Vorstandssitzung thematisieren und Abhilfe schaffen", sagte Gertrud Kotthaus, Vorsitzende des CVJM Lüttringhausen, auf Nachfrage der BM. Gemeinsam mit dem "Haus Remscheid", der Miteigentümer des Sportplatzes sei, wolle man eine Lösung finden. Vielleicht könnten die Nutzungs-Regeln für städtische Sportplätze und eine nächtliche Sperrung solchen Auswüchsen vorbeugen. Solche Treffen Jugendlicher gebe es immer wieder mal in den Ferien, als Dauerproblem würde sie das Wetttrinken aber nicht bezeichnen.

Müllberge vor der Tür

Mit Müllbergen nach abendlichen Treffen wird auch Melanie Köhler, Hausmeisterin des CVJM-Hauses, immer wieder konfrontiert. "Dabei stehen überall Abfallbehälter", sagte sie auf Nachfrage der BM. Oft räume sie die Abfallberge morgens weg. Vertreiben wolle man die Jugendlichen aber nicht, "wenn sie sich an die Regeln halten", betonte Kotthaus.

Dreck, Lärm und ein Gefühl der Unsicherheit trüben die Lebensqualität in der Stadt ungemein, und sie schaden ihrem Image. Die Politik ist daher gut beraten, die Beschwerden von Bürgern ernst zu nehmen. Am heißen Draht unserer Redaktion sind Müll und ungepflegtes Grün das am häufigsten angesprochene Problem. Die hoch verschuldete Nachbarstadt Wuppertal hat die Brisanz erkannt und für diesen Zweck eine eigene Leitstelle eingerichtet. (pd)

(RP)
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