Remscheid Stadt: kein Extra-Schutz für Hardtpark

Remscheid · Den Antrag des Verkehrs- und Fördervereins Lennep lehnt die Verwaltung ab. Kleine Grünanlage sei besonders geschützt.

 Blick in den kleinen Hardtpark mit seinen Rosenbeeten, um die sich ehrenamtliche Hobbygärtner liebevoll kümmern. Dieser Teil des Hardtparks steht bereits unter einem besonderen Schutz, weil er zum Gebiet der Denkmalsbereichssatzung gehört.

Blick in den kleinen Hardtpark mit seinen Rosenbeeten, um die sich ehrenamtliche Hobbygärtner liebevoll kümmern. Dieser Teil des Hardtparks steht bereits unter einem besonderen Schutz, weil er zum Gebiet der Denkmalsbereichssatzung gehört.

Foto: hertgen (archiv)

Der Hardtpark wird nicht gesondert unter Schutz gestellt. Dennoch wird niemand befürchten müssen, dass an alte, schöne Bäume die Motorsäge angesetzt wird oder die grüne Lunge Lenneps bebaut wird, versichert die Stadtverwaltung. Sie erteilt zwar dem Antrag des Verkehrs- und Fördervereins Lennep eine Absage, den großen Hardtpark in die Denkmalbereichssatzung aufzunehmen und eine Satzung zur Unterschutzstellung zu erlassen. Gleichzeitig erklärt sie aber, der Parks sei durch gültige Rechtsvorschriften bereits geschützt.

Im Februar hatte der Verein den Antrag auf besonderen Schutz des Hardtparks bei der Stadt eingereicht. Anlass dafür waren Vorstöße des Investors, der das ehemalige Hertie-Gebäude umbaut, in den Hardtpark eingreifen zu dürfen - zuletzt ging es um zwei Bäume, die er für den neuen Anbau fällen lassen wollte. Für die Rettung des Baumveteranen am Rande änderte er schließlich seine Pläne.

Der große Hardtpark liege außerhalb des mittelalterlich geprägten Stadtkerns, die Denkmalbereitssatzung decke diesen Bereich somit nicht ab, schreibt die Stadt in einer Vorlage für die Bezirksvertretung Lennep. Eine Erweiterung um diese "singuläre Fläche" sei ausgeschlossen, begründet sie ihre Ablehnung und beruft sich dabei auf ein Fachgutachten des Landschaftsverbandes Rheinland.

1997 hatte er dem Park keinen Denkmalwert zugesprochen, der ihn als Gartendenkmal rechtfertige. Dagegen liege der kleine Hardtpark (Rosengarten) bereits seit den 90er Jahren genau in dem Gebiet der Denkmalereichssatzung und genieße den besonderen Schutz. Auch für ein zweites Anliegen des Verkehrs- und Fördervereins stehen die Chancen schlecht. Gerne würde er den früheren Pavillon im kleinen Hardtpark neu errichten lassen. Dort könnten Feste oder andere Veranstaltungen für eine weitere Belebung Lenneps sorgen. Doch die Verwaltung erklärt, dass Veranstaltungen mit einer "naturschutzrechtlichen Unterschutzstellung im Regelfall nicht zu vereinbaren sind".

Nach erster Bewertung könne er die Argumentation der Stadt nicht nachvollziehen, sagte Klaus Kreutzer gestern Abend auf Nachfrage der BM. "Warum wird die Axt an Bäume angesetzt, wenn der Park unter Schutz steht?", sieht Kreutzer einen Widerspruch. Unterstützung darin erhält er von Peter Maar, Vorsitzender des Heimatbundes und Mitglied im Landschaftsbeirat. Außerdem sei der Verwaltung offenbar nicht bekannt, dass im kleinen Hardtpark über Jahrzehnte ein Pavillon stand, auf dem unter anderem der erste Bundeskanzler, Konrad Adenauer, eine Rede gehalten hat, äußert sich Kreutzer zum zweiten Anliegen seines Vereins.

Immer wieder hatte sich der Verkehrs- und Förderverein Lennep vehement für den Erhalt des Hardtparks in seiner heutigen Größe und Gestalt eingesetzt. Mit dem Antrag auf Unterschutzstellung nach dem Landschaftsgesetz NRW wollte er endgültig Klarheit für die Zukunft schaffen. Der einzige Park im Stadtzentrum Lennep müsse für nachfolgende Generationen unverändert erhalten bleiben, schrieb der Verein.

Die Bezirksvertretung Lennep wird sich am Mittwoch, 6. März, 17.30 Uhr, im Röntgen-Museum, mit dieser Vorlage der Stadt auseinandersetzen.

(RP)
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