Remscheid "Ada's Treff" wird "Frau Bader"

Remscheid · Die gemütliche, ehemalige Lenneper Kneipe "Ada's Treff" hat eine neue Zukunft. Angelika Bader wird den beliebten Treffpunkt im Herzen der Lenneper Altstadt weiterführen. "Ich starte noch einmal durch", sagt die pensionierte Lehrerin der Albert-Schweitzer-Realschule. Statt hinter einem Lehrerpult, der 35 Jahre ihr Arbeitsplatz war, steht sie ab heute hinter dem Tresen der Kneipe, die künftig unter dem Namen "Frau Bader" geführt wird.

 Angelika Bader macht aus Ada's Treff (Hintergrund) die Kneipe "Frau Bader!". Sie ist die Wunschkandidatin von Besitzer Leo Schönhals

Angelika Bader macht aus Ada's Treff (Hintergrund) die Kneipe "Frau Bader!". Sie ist die Wunschkandidatin von Besitzer Leo Schönhals

Foto: Nico Hertgen

Der Rollenwechsel ist für die 63-Jährige nicht neu. Vor rund 20 Jahren führte sie das "Löwen-Bistro" an der Kaiserstraße in Radevormwald. "Morgens Schule, abends Kneipe, das war schön, aber sehr anstrengend", sagt die Pädagogin, die seit drei Jahren im Ruhestand ist. Da sie selbst aber eine leidenschaftliche Kneipengängerin ist, konnte sie sich gut vorstellen, ohne diese Doppelbelastung noch einmal den Einstieg in die Gastronomie zu wagen. "Eigentlich ist das mein Traumjob."

Dass sie ausgerechnet "das Wohnzimmer von Lennep" übernehmen würde, wie die Kneipe auch genannt wird, ergab sich eher zufällig in einem Gespräch mit dem Remscheider Gastronomen Leo Schönhals, den sie seit Jahren kennt. Er hatte die Immobilie an der Berliner Straße 1 gekauft und suchte jemanden, der die Gaststätte übernimmt. "Wer Kneipe macht, muss Kneipe lieben, sonst geht das nicht", beschreibt Schönhals seinen Wunschkandidaten oder seine Wunschkandidatin für die Pacht. Und in Angelika Bader sah er die richtige — beide wurden sich einig.

Doch kein Neuanfang ohne Veränderungen. Die Gaststätte wird gründlich umgebaut und renoviert. Die Toiletten werden verlagert und modern gestaltet. "So gewinnen wir mehr Platz im Gastraum", sagt Angelika Bader. Statt aufgereiht vor dem Tresen zu stehen, können sich die Gäste jetzt dank der U-förmigen Anordnung gegenüberstehen. Allerdings soll die Kneipe ihren urigen, gemütlichen Charakter behalten. Holzvertäfelungen prägen das Ambiente und nicht moderner Purismus. Sowohl Pächterin als auch Eigentümer meinen, dass dies besser zu dem alten Gemäuer neben der Stadtkirche passt und den Stammgästen besser gefällt als weiße Wände und Design in Glas und Stahl.

Der Stil war keine Frage, aber der Name. "Wir haben nur kurz darüber diskutiert", erzählt Angelika Bader. Da sie als Stammgast von Ada's Treff immer wieder auch ehemalige Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Realschule traf, die ihr zuriefen: "Frau Bader!", war schnell klar: So soll die Kneipe künftig heißen. Das Getränkeangebot bleibt erhalten, eventuell werden kleine Happen wie Schmalzbrot oder Frikadellen angeboten.

Leo Schönhals ist sich sicher, dass der Laden brummt — "ob nun mit oder ohne Designer-Outlet-Center", sagt er nach 40 Jahren Erfahrung in der Gastronomie. "In den 70er Jahren war ich der Pionier, da war in Lennep nichts."

(RP)
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