Weizsäcker-Gymnasium in Ratingen Stadt nimmt Schulsanierung in Angriff

Ratingen · Seit Monaten steht das Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium im Blickpunkt der RP-Berichterstattung: Die Schulpflegschaft beklagt, dass die Sanierung immer wieder verschoben wurden. Die Verwaltung sagt jetzt konkrete Maßnahmen zu.

 Peter Lausch, der stellvertretende Leiter des Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasiums, schaut sich den Kabelsalat an der Decke an.

Peter Lausch, der stellvertretende Leiter des Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasiums, schaut sich den Kabelsalat an der Decke an.

Foto: Achim Blazy

Es geht um ordentliche Rahmenbedingungen für einen guten Unterricht. Doch die stimmen längst nicht mehr, wie Caissa Harms-Deil, die Vorsitzende der Schulpflegschaft, und ihre Mitstreiterinnen Silke Fettinger, Monika Steintjes-Ellrott und Susanne Reinfeld (allesamt vom Vorstand) im Gespräch berichteten. "Die angekündigten Sanierungsmaßnahmen wurden immer wieder verschoben", erzählte Harms-Deil, "wir brauchen neue Pavillons, und zwei bis drei Fachräume in der ehemaligen Elsa-Brandström-Schule wären auch sehr wichtig."

Der Vorstand der Schulpflegschaft hat festgestellt, dass die alten Pavillons bei Schülern längst eine Art Kult-Charakter erlangt haben. Dort gebe es eine besondere Unterrichtsatmosphäre, die man unbedingt bewahren will - und zwar in neuen Pavillons. Die sollen auch kommen, wie Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, bereits vor Wochen angekündigt hat.

Doch wie sieht das Maßnahmen-Paket der Stadt konkret aus? Rolf Steuwe, der Erste Beigeordnete und Schuldezernent, berichtete, dass es eine Begehung des Innenstadt-Gymnasiums gegeben habe, um den tatsächlichen Raumbestand und seine gegenwärtige Nutzung zu ermitteln. Die Ergebnisse dieser Begehung und die Folgen für das Sanierungspaket würden zurzeit mit der Schulleitung abgestimmt. Danach werde es einen Gesprächstermin mit der Elternschaft geben, kündigte Steuwe an. Dann sollen die Ergebnisse in die Beratungen der Ratsgremien einfließen.

Das Gebäude der ehemaligen Elsa-Brandström-Schule werde so renoviert, dass dort zum Schuljahresbeginn 2017/2018 ein geordneter Schulbetrieb aufgenommen werden kann. Es gibt also dann mehrere hergerichtete Ausweichräume für Schüler des Gymnasiums. Die Schule habe über die reinen Renovierungen hinausgehende Wünsche geäußert, betonte der Dezernent. Steuwe räumte ein: "Diese Vorschläge können schon aus Gründen des zeitlichen Vorlaufs nicht alle bis zum Beginn des neuen Schuljahres umgesetzt werden." Zurzeit werde mit der Schulleitung abgestimmt, welche Arbeiten rechtzeitig vor der Nutzung des Gebäudes und welche Maßnahmen während der Nutzung (also in der unterrichtsfreien Zeit) vorgenommen werden sollen. Auch darüber werde man die Schulpflegschaft informieren, erklärte Steuwe.

Die Phase der Sanierung des Gymnasiums hat die Stadt fest im Blick, die Verwaltung stelle derzeit erste konzeptionelle Überlegungen an. Man werde die Maßnahme wahrscheinlich in vier Bauabschnitte gliedern. "In der Spitze müssen bis zu 25 Klassen ausgegliedert werden", erklärte der Erste Beigeordnete.

Er fügte hinzu: "Ich bitte um Verständnis, dass eine solch komplexe Planung nicht mal eben aus dem Ärmel zu schütteln ist, sondern einer sehr ins Detail gehenden Analyse und Vorbereitung bedarf." Für das Team um Caissa Harms-Deil ist klar: "Die Verwaltung muss jetzt handeln. Wir stehen ja auch im Wettbewerb mit anderen Schulen, auch deshalb brauchen wir und die künftigen Schüler Planungssicherheit". Man könne es auch anders ausdrücken, sagte Harms-Deil mit Blick auf vorrangige Maßnahmen: "Eine kleine Schule neu machen."

Peter Lausch, der stellvertretende Schulleiter, hatte im Rat gewarnt: "Uns laufen die Schüler weg." Seine Schule benötige dringend einen klaren Sanierungsplan. Mittlerweile gebe es am Gymnasium sogar einen Ausschuss zur "Schaffung alternativen Schulraums auf dem Schulgebäude".

(RP)
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