Lokalsport Die SG ist nach Pleite neues Schlusslicht

Ratingen · Der Handball-Drittligist spielte in Longerich zwar besser als zuletzt gegen Neuss - und verlor doch 33:39.

 Marcello Müller (Mitte) gehörte zu den Ratinger Aktivposten in Longerich - doch auch seine sechs Treffer verhinderten die Niederlage nicht.

Marcello Müller (Mitte) gehörte zu den Ratinger Aktivposten in Longerich - doch auch seine sechs Treffer verhinderten die Niederlage nicht.

Foto: Falk Janning

Die SG Ratingen präsentierte sich beim SC Longerich gut erholt vom frustrierenden 16:33-Debakel in der Vorwoche gegen Spitzenreiter Neusser HV und hielt beim Aufstiegsanwärter erstaunlich lange gut mit. Trotz ihrer guten Moral gingen die Handballer um Spielertrainer Simon Breuer im Hexenkessel von Köln-Chorweiler aber leer aus und kehrten mit einer 33:39 (18:21)-Niederlage zurück. Und noch schlimmer: Weil die Konkurrenten Ahlen und Langenfeld ihre Partien jeweils überraschend gewannen, ist die SG nun neues Schlusslicht der Dritten Liga - immerhin hat sich der Rückstand auf das rettende Ufer nicht vergrößert und beträgt weiter fünf Punkte.

Der engagierte Auftritt beim Tabellendritten aus Longerich macht den Machern trotzdem Mut und sorgte vor den anstehenden, richtungsweisenden Aufgaben gegen den Leichlinger TV und die HSG Krefeld für Hoffnung. "Ich habe von der Mannschaft nach der Partie gegen Neuss eine Reaktion gefordert. Die hat sie in Longerich gezeigt", sagt Ratingens Geschäftsführer Bastian Schlierkamp. "Wir sind zwar nicht belohnt worden, aber wir geben uns nicht auf. Wenn wir so weitermachen, mit der gleichen Leidenschaft in die nächsten Spiele gehen und sie gewinnen, haben wir wieder alle Möglichkeiten."

Lange hatten die Ratinger beim SCL mitgehalten, der als Tabellendritter noch nach ganz oben schaut. Zu Beginn liefen sie zwar einem Rückstand hinterher, drehten den Spieß aber um, als Dominic Kasal sie in der 16. Minute in Unterzahl mit 12:11 erstmals in Führung warf. Wenig später lagen die Löwen sogar mit 15:13 in Führung und besaßen die Möglichkeit zu einem Drei-Tore-Vorsprung. "Die haben wir dann aber frei vor dem Tor viel zu leichtfertig vergeben", klagte Schlierkamp. Im Gegenstoß verkürzte die Heimmannschaft und lag mit der Pausensirene wieder mit zwei Treffern vorne.

Wer nun gedacht hatte, die Gäste würden frustriert einbrechen, der sah sich getäuscht. "Wir haben bis zum Schluss an unsere Chance geglaubt", sagte Schlierkamp. Und so blieb es bis Mitte der zweiten Halbzeit spannend. Die Ratinger kämpften verbissen und hebelten die Defensive immer wieder aus. Vor allem der Einsatz von Marcel Müller machte sich in der Löwen-Offensive bemerkbar: Der Routinier erzielte sechs Treffer und zeigte kluge Anspiele an den Kreis. So trafen die Löwen 33 Mal gegen die Kölner, die in dieser Saison bis dahin erst einmal mehr Gegentore hinnehmen mussten.

Dass es aber trotzdem nicht zu zwei Punkten für die Gäste reichte, lag an der Defensive, die die große Schwäche war. Das was sie sich vorne mühsam erarbeiteten, ging in der Abwehr immer wieder verloren. "Wir haben gegen die schnellen Longericher in der Abwehr überhaupt keinen Zugriff bekommen und viel zu leichte Gegentore bekommen", klagte Schlierkamp.

Am Ende fiel die Niederlage mit sechs Treffern Unterschied noch allzu deutlich aus. Gerecht war sie aber allemal. Ausschlaggebend war am Schluss die größere individuelle Klasse der Longericher. "Das müssen wir neidlos anerkennen", so Schlierkamp.

(jan)
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