Radevormwald Hitze sorgt für mehr Arbeit

Radevormwald · Durch die heißen Temperaturen am Wochenende hatten die Mitarbeiter in den Altenheimen und im Sana Krankenhaus viel zu tun. Eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes war im Freizeitpark Kräwinkel auf Kontrolltour.

 Auch Pflegedienstleiter Manfred Brunnert sorgt dafür, dass die Bewohner im Haus Thiele ausreichend trinken und immer genügend Flüssigkeit zur Verfügung steht.

Auch Pflegedienstleiter Manfred Brunnert sorgt dafür, dass die Bewohner im Haus Thiele ausreichend trinken und immer genügend Flüssigkeit zur Verfügung steht.

Foto: nico hertgen

Die Mitarbeiter in den Altenheimen und im Krankenhaus haben das heiße Wochenende erfolgreich gemeistert. "Unter den extremen Bedingungen ist das Arbeiten viel anstrengender", sagt Daniela Sappok, Pflegedienstleiterin im Sana Krankenhaus. Vor allem auf Station III im Obergeschoss seien die Temperaturen deutlich höher gewesen. Das Tragen der Dienstkleidung empfanden einige Mitarbeiter als unangenehm. "Die bettlägerigen Patienten trifft die Hitze schlimm, weil sie sich nicht selbst unter die Dusche stellen können", sagt sie.

Nasse Lappen verteilt

Im Krankenhaus wurden viele Räume verdunkelt, Fenster und Türen geöffnet, um für leichte Luftbewegungen zu sorgen. "Im Bett wurde den Patienten der Rücken kalt abgewaschen, nasse Lappen für Stirn und Arme verteilt", sagt Daniela Sappok. Besonderes Augenmerk lag auf dem Trinken. Gekühlte Getränke und Eiswürfel wurden verstärkt verteilt. Da nur der OP und die Intensivstation klimatisiert sind, reichten leichte Laken und Bezüge zum Zudecken.

Auch im Seniorenwohnzentrum (SWZ) an der Ülfestraße wurden die Zimmer morgens verdunkelt. Ventilatoren kamen im Dachgeschoss zum Einsatz. "Die Küche servierte Eistee und Kaltschalen", sagt Leiterin Rita Zimmer. Alle Bewohner wurden aufgefordert, viel zu trinken, vor allem gekühlte Fruchtsäfte und Schorlen. Nachdem es am Freitag einen Grillnachmittag im Schatten gegeben hatte, folgte Sonntag eine Strand-Party — mit Planschbecken und Cocktails.

Gut mit der Hitze zurecht kamen die Bewohner im Johanniter-Altenheim am Höhweg. Wie Leiterin Doris Dudek berichtete, hatten sich viele Kopfbedeckungen zum Schutz vor der Hitze besorgt. Angenehm kühl war es im klimatisierten Speisesaal. "Eine echte Bereicherung", sagt sie. Bei 24 Grad wurde es dort einigen zu kühl. Sie zogen sich Strickjacken über. "Den anderen haben wir geraten, nicht in der Sonne zu sitzen und viel zu trinken", sagt sie. Das heiße Wetter sei für alle grenzwertig gewesen. Der neue Pflegedienstleiter im Altenheim Haus Thiele, Manfred Brunnert, hat bei hohen Temperaturen ein neues Verfahren eingeführt und eine Hitzewarnung herausgegeben. Damit verbunden ist für die Mitarbeiter die Aufgabe, in einem Formular alle Maßnahmen, die bei hochsommerlichen Werten getroffen werden, zu dokumentieren: viel Schatten schaffen, ausreichend Flüssigkeit reichen, keine Bewegungen im Außenbereich, richtig lüften. Bis 26. August werden die Maßnahmen aufgelistet und dann von Brunnert ausgewertet.

Mehr Bürokratie

"Das ist ein standardisiertes Verfahren im Rahmen unseres Qualitätsmanagements", sagt er. Für die Mitarbeiter bedeute das mehr Bürokratie, aber die Nachweispflicht werde immer höher. "Wir müssen mehr dokumentieren, was wir hier tun", sagt Manfred Brunnert.

(RP)
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