Neuss Nimm zwei
Neuss · Neuss Das zentralanatolische Nevsehir soll die fünfte Partnerstadt von Neuss werden. Darauf legten sich am Dienstag der Integrationsrat und das in gemeinsamer Sitzung tagende Partnerschaftskomitee fest.
Neuss Das zentralanatolische Nevsehir soll die fünfte Partnerstadt von Neuss werden. Darauf legten sich am Dienstag der Integrationsrat und das in gemeinsamer Sitzung tagende Partnerschaftskomitee fest.
Ihr Votum für den Nevsehir muss, wird es am 15. Juni so durch den Rat bestätigt, kein Beschluss gegen die ebenfalls an einer Partnerschaft interessierte Stadt Bolu sein. Denn mit der soll eine Städtefreundschaft geschlossen werden. Das heißt: Die Kontakte bleiben auf bestimmte Themenfelder - im Fall Bolu: Wirtschaft und Tourismus - beschränkt.
"Ein Königsweg", jubelte am Dienstag Ingo Stolz (SPD) und auch Karin Kilb (CDU) freute sich: "Beide Städte hätten eine Partnerschaft verdient." Dabei macht der Doppelbeschluss von Dienstag Abend vor allem deutlich, dass eine einvernehmliche Entscheidung für nur einen der Bewerber trotz Bereisung und Gegenbesuchen, trotz Kriterienkatalog und trotz vertraulicher Gesprächsrunden nicht zu erreichen war. Im Fall der CDU kam es schon intern zu keiner Einigung, so dass in der Sitzung am Montagabend die Entscheidung frei gegeben wurde. Im Rat solle jedes Fraktionsmitglied in geheimer Abstimmung nur seinem Gewissen verpflichtet sein.
Dazu wird es vermutlich nicht kommen, auch wenn Dieter Zander (Grüne) am Dienstag noch einmal klarstellte, Bolu sei für seine Fraktion die Nummer eins, Nevsehir "nur" Freundschaftskandidat. Doch er konnte die Vorzeichen des Doppelvorschlags, den die Verwaltung den Gremien erst in der Sitzung an die Hand gab, nicht umkehren.
Auch nicht mit der Bemerkung, dass der Rat in Bolu am Vorabend den Bau einer internationalen Begegnungsstätte beschlossen hatte. Oder mit dem Hinweis, dass Pforzheim nun doch seine bestehende Städtefreundschaft mit Nevsehir in eine Städtepartnerschaft umwandeln will. Der Brief dazu sei raus, bestätigte der Beigeordnete Peter Söhngen nach einem Anruf in Pforzheim, eine Reaktion liege noch nicht vor.
Wie Bolu reagiert, wenn es nur zweiter Sieger werden sollte, hatte Bürgermeister Herbert Napp schon klären lassen. "Nicht beleidigt", fasst er das Ergebnis zusammen. Damit die Städtefreundschaft auf wirtschaftlichem Gebiet auf den Weg kommt, will er nun einen Unternehmensbeirat ins Leben rufen.
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