Nettetal Schneeglöckchen als kostbare Kapitalanlage

Nettetal · Tausende Liebhaber des Frühlingsboten tummelten sich in Büschen und Oirlich. Einige Aussteller zeigten in Hinsbeck sündhaft teure Raritäten, für die ungewöhnlich hohe Preise erzielt werden.

 Im Oirlicher Blumengärtchen und rund um das Landcafé "Zum Mühlenberg" kamen Liebhaber von Schneeglöckchen zusammen.

Im Oirlicher Blumengärtchen und rund um das Landcafé "Zum Mühlenberg" kamen Liebhaber von Schneeglöckchen zusammen.

Foto: Busch

Einen Andrang wie noch nie erlebten die Veranstalter der Schneeglöckchen-Tage am Wochenende in Hinsbeck Günter und Marlu Waldorf vom Oirlicher Blumengarten hatten 2007 erstmals die Veranstaltung organisiert. Sie konzentriert sich seit dem vergangenen Jahr auf das Landcafé "Zum Mühlenberg" in Büschen. Die Besucher kamen, wie Autokennzeichen zeigten, aus bis zu 600 Kilometer Entfernung. Daher meinte ein Besucher, "es wäre ein Zulauf wie bei einem Fußball-Bundesligaspiel".

Auf einem Rundweg um das Haus waren beidseitig Ausstellungsflächen eingerichtet worden. Mehr als 30 Aussteller präsentierten hier ihre Produkte. Sie kamen aus dem ganzen Bundesgebiet, den Niederlanden und Belgien. Zwei waren aus Großbritannien angereist, dem Mutterland der Schneeglöckchenzucht. Gezeigt wurden aber nicht nur Schneeglöckchen. Zahlreiche weitere Blumensorten, Stauden, Obstbäume und Gemüsesorten machten Lust auf den Frühling. Hinzu kamen Fachbücher, Deko-Materialien, ein Gewächshaus-Hersteller war ebenfalls vertreten.

Im Mittelpunkt standen jedoch die Schneeglöckchen oder botanisch Galanthus, für die zehn Stände aufgebaut waren. Gezeigt wurde die Bandbreite von ganz einfachen, in freier Natur streng geschützen Arten bis hin zu ausgefallenen Raritäten. Die Briten präsentierten etwa hundert Sorten. Für die teuerste Galanthusart wurden 540 Euro verlangt. Ein Standinhaber hatte er in der Vorwoche "Galanthus Gold Fleece", eine Sonderzüchtung mit gelben Blättern, über Ebay für 1800 Euro verkauft.

Noch exklusiver waren die Leberblümchen oder Hepatica. Sie wurden als junge, fünf bis acht Jahre alte Pflanzen, je nach Seltenheit, für drei bis 150 Euro angeboten. 15 bis 20 Jahre alten Mutterpflanzen, mit denen die Züchter ihre Neukreationen entwickeln, kosten bis zu 1500 Euro. Angeblich ein Schnäppchen, eine Züchterin hatte im Januar in Nürnberg Pflanzen für 3500 verkauft.

Auch das Oirlicher Blumengärtchen, ursprüngliche Keimzelle der Veranstaltung, war dank des eingesetzten Shuttlebusses sehr gut besucht. Besucher des Gärtchens konnten auch hier Schneeglöckchen, aber direkt aus dem Bestand erwerben. Daneben wurde an Ständen Keramik für Haus und Garten sowie bibliophile Kostbarkeiten gezeigt und verkauft.

(heko)
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