Neukirchen-Vluyn Die Zeder-Fraktion

Neukirchen-Vluyn · Nach der Fällung des alten Baumes auf dem Vluyner Platz haben sich Menschen zusammen gefunden, die als „Bürgergemeinschaft Neukirchen-Vluyn“ (BGNV) den etablierten Parteien das Leben schwer machen wollen.

Als „Alternative zu den etablierten Parteien“ will die Ende Mai gegründete „Bürgergemeinschaft Neukirchen-Vluyn“ (BGNV) bei der Kommunalwahl 2009 antreten. Die Fällung der Zeder auf dem Vluyner Platz im vergangenen Jahr war das einschneidende Ereignis, das mehrere Bürger aus verschiedenen politischen Richtungen zusammengeführt hat. „Es hat sich gezeigt, dass viele, die jetzt Mitglieder geworden sind, sich über das Thema Zeder hinaus engagieren wollen. Der Unmut der Neukirchen-Vluyner hat sich bei verschiedenen Dingen niedergeschlagen“, sagte BGNV-Pressesprecher Hartmut Bolz.

Versammlungen sollen offen sein

Man wolle sich von der üblichen Machart der Politik unterscheiden. „In unserer Satzung steht, dass wir unsere Versammlungen offen gestalten und jeder Bürger Zugang zu uns hat. Wir gehen schon heute davon aus, dass wir im neuen Rat Mandate haben werden. Deshalb steht auch fest, dass wir unsere Fraktionssitzungen ebenfalls offen gestalten werden“, so Bolz. Die etablierten Parteien würden es nicht schaffen, eine Alternative zu Bürgermeister Bernd Böing zu bieten. Deshalb werde man einen „zugfähigen“ Kandidaten aufstellen. Man habe bereits Kontakt zu einer „sehr interessanten Person“ aufgenommen. „Selbst, wenn wir keine Chance sehen, werden wir einen Gegenkandidaten aufstellen. Unser Ziel ist die politische Schwächung der etablierten Parteien“. Die Bürgergemeinschaft habe der Stadt inzwischen ihre Satzung und das kommunalpolitische Programm zugestellt. In einem nächsten Schritt werde man ein Programm für die Kommunalwahl 2009 beschließen, das sich deutlich von den Programmen der anderen Parteien unterscheiden werde. „Wir wollen für alle Wahlbezirke einen Kandidaten aufstellen“, so das Ziel der BGNV. Kategorisch abgelehnt wird von der Bürgergemeinschaft eine Kooperation mit „NV Auf geht’s“. Die Wählergemeinschaft, die mit ihren Protagonisten Klaus Wallenstein und Elisabeth Wannenmacher kommunistische Ziele verfolge, sei für die BGNV indiskutabel. „Von denen wollen wir uns deutlich abheben“, betont Bolz. Zum Vorstand der Bürgergemeinschaft gehören noch Albert Kaiser (Vorsitzender), Klaus Köpp (stellvertretender Vorsitzender), Jürgen Gratz (Geschäftsführer), Rolf Ramacher (Schriftführer), Arno Dühr (Kassenprüfer), Markus Spiller (Kassenprüfer) und Claudia Spiller (Schatzmeisterin).

Bolz ist wegen der Zeder-Fällung nach 40 Jahren aus der SPD ausgetreten, Kaiser ist vor drei Jahren nach 40 Jahren aus der SPD ausgetreten, und Ramacher ist aus der CDU ausgetreten. Arno Dühr unterrichtet Sport und Musik am Stursberg-Gymnasium. Ihn stört, dass in den etablierten Parteien zu viele Lehrer das Sagen haben. „Wer sein Leben lang Kinder unterrichtet, hat keinen Einblick in die wirklichen Abläufe und kennt die wirtschaftlichen Vorgänge nur von Betriebsbesichtigungen“, sagt der Pädagoge. Kommentar

(RP)
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