Energiespar-Profis Sanierung als sinnvolle Investition

Energiespar-Profis · Moderne Heizungsanlagen, umweltfreundliche Wärmepumpen oder neue Dämmung des Hauses: Viele Anrufer erkundigten sich gestern am heißen Draht der Rheinischen Post nach Energie sparenden Modernisierungen. Die Experten der NVV gaben Antworten.

Lohnt es sich, in meinem alten Haus eine Wärmepumpe einzubauen? Sind meine Heizkosten zu hoch? Wann muss ich einen Energie-Ausweis vorlegen? Und gibt es noch zu wenig Erdgastankstellen? Fragen wie diese beantworteten gestern vier Experten von NVV und New-Energie am heißen Draht der Rheinischen Post. Eva Schobel, Heinz Horn, Alwin Thiele und Ulrich Vinken sprachen mit zahlreichen Lesern.

Es gab jede Menge Tipps und Ratschläge, doch eine genaue Beurteilung kann nur im Gebäude selbst vorgenommen werden. Denn auch die Anzahl und die Lebensumstände der Bewohner sowie die Bausubstanz, Fenster, Dach und Dämmung sind für die optimale Lösung wichtig. Zurzeit wollen viele Menschen in die Energie sparende Sanierung ihrer Häuser investieren. "Unsere Erfahrung ist, dass die Kunden ihr Geld sinnvoll und dauerhaft anlegen wollen. Das Vertrauen in die Banken ist bei vielen, mit denen wir sprechen, nicht mehr so groß", sagt Heinz Horn.

Wir haben die häufigsten und interessantesten Fragen zusammengefasst:

Helmut Schmitz wollte wissen, ob er sich als Wohnungseigentümer an einem Energie-Ausweis für das gesamte Haus beteiligen muss.

Antwort "Ja, denn der Ausweis gilt für das gesamte Gebäude und nicht für einzelne Wohnungen", erklärt Ulrich Vinken. Wenn ein Mitglied der Eigentümergemeinschaft seine Wohnung verkaufen oder vermieten möchte — wofür ein Ausweis Pflicht ist — müssen sich alle daran beteiligen.

Familie Drosser aus Wegberg wollte wissen, ob sich für ihr Eigenheim eine Wasserwärmepumpe eignet, da sie bereits eine Zisterne haben.

Antwort Über eine Zisterne kann die Wasserwärmepumpe nicht gespeist werden. "Man müsste dafür zu viel Strom aufwenden", erklärt Heinz Horn. Damit der Kreislauf reibungslos funktioniert, ist der Bau eines Brunnens erforderlich. Nur am Standort des Hauses kann geprüft werden, ob das Sinn macht oder ob Erdwärme die günstigere Lösung ist.

Gerda Lachmann aus Mönchengladbach überlegt, in eine neue Heizungsanlage zu investieren. Sie wollte wissen, ob sich für ihr 16 Jahre altes Einfamilienhaus eine Wärmepumpe eignet.

Antwort Da Heizkörper in dem Haus vorhanden sind, muss vorher eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufgemacht werden. Denn Wärmepumpen eignen sich hauptsächlich für Objekte mit Fußbodenheizung oder ähnlichen Anlagen. Für alle Häuser, die noch nicht sehr alt sind, eine gute Dämmung und Fenster haben, gilt: Eine Modernisierung der Heizungsanlage ist in der Regel die einfachste Maßnahme.

Familie Von Krüchten hat ein Haus mit dem Baujahr 1972 — aber schon damals auf dreifach verglaste Fenster und bestmögliche Dämmung gesetzt. Nun überlegt der Besitzer, die Nachtspeicherheizungen zu ersetzen, da sie ab 2020 sowieso verboten werden.

Antwort Da das Haus noch sehr gut gedämmt ist, sind die Heizkosten sehr niedrig. "Deshalb lohnt sich eine Umrüstung zurzeit nicht unbedingt", meint Thiele. In einigen Jahren gebe es vielleicht neue Techniken, bis dahin sollte der Besitzer abwarten. Zudem steige bereits der Anteil an regenerativer Energie beim Strom, so dass sich die Meinung über Nachtspeicher möglicherweise wieder ändern wird.

(RP)
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