Mönchengladbach Düsteres Abrocken für den guten Zweck

Mönchengladbach · Vier Heavy-Metal-Bands veranstalten im September im Jugendzentrum Jukomm erstmals ein Festival namens "Schmeckt!". Mit dem Erlös, der an den Verein Zornröschen gespendet wird, wollen sie Opfer sexuellen Missbrauchs unterstützen.

Unmelodische Klänge, finstere Kleidung und ein "headbangendes" (mit dem Kopf zur Musik nickendes) Publikum: Die Musikrichtung Metal könnte klischeebehafteter kaum sein. Doch die fünf Jungs der Band "All Hail The New Flesh" (auf Deutsch etwa: "Sei gegrüßt, Frischfleisch") zeigen nun eine ganz andere Seite der harten Musik. Unter dem Namen "Schmeckt!" veranstaltet die Gruppe am Samstag, 14. September, ein gemeinnütziges Konzert im Jugendzentrum Jukomm (ehemals "Step", Stepgesstraße 20). Für das kleine Festival konnten drei weitere Metalbands gewonnen werden, die dem Publikum ab 20.15 Uhr einheizen werden.

Im Proberaum kam den Musikern die Idee, ein Festival zu organisieren, bei dem sie mit ihrer Leidenschaft zur Musik gleichzeitig etwas Gutes tun können. Nach einigen Überlegungen zum Titel des Festivals und gründlicher Recherche über gemeinnützige Vereine in der Region wird die Idee im September in die Tat umgesetzt. "Wir wollen den Bands eine gemeinsame Plattform bieten und den Leuten ihre Musik näher bringen", erzählt Maximilian Henn, Schlagzeuger der Band. "Wenn wir mit unserer Musik gleichzeitig noch etwas Gutes tun können, ist das klasse." Daher verzichten die Musiker an diesem Abend auf ihre Gage und spenden, abzüglich der Kosten für die Veranstaltung selbst, den Erlös aus dem Eintrittsgeld von fünf Euro pro Person an die gemeinnützige Organisation Zornröschen. Der Verein kümmert sich um Opfer sexuellen Kindesmissbrauchs und setzt sich mit Infoveranstaltungen für Mitarbeiter aus Kindergärten und Schulen für die Prävention solcher Taten ein.

"In unseren Liedtexten geht es um Themen wie Politik und Sozialkritik, aber auch um Alltägliches", berichtet Henn, der für einen Rettungsdienst arbeitet, wenn er nicht mit seiner Band auf der Bühne steht. Mit dem Konzert wollen die Künstler auf das Thema Kindesmissbrauch aufmerksam machen, das in der Gesellschaft immer noch als Tabuthema gelte. Aber auch die jungen Gast-Bands freuen sich über die Aufmerksamkeit neuer Zuschauer. Durch das Internet hätten neue Gruppen kaum noch eine Chance bei Veranstaltungen, sagt Henn. Ziele des Festivals seien, das Publikum zu unterhalten, neue Hörer zu gewinnen und Zornröschen mit Spaß und Livemusik zu unterstützen. "200 Leute zu erreichen, die am Festival teilnehmen, wäre ein Traum", sagt der 21-Jährige. Zufrieden sei er aber schon, wenn man am Ende mit einem Plus aus der Veranstaltung gehe.

Einmal jährlich soll das "Schmeckt!"-Festival in Zukunft stattfinden. Ist das Konzert erfolgreich, könnten auch Bands anderer Musikrichtungen eine "Schmeckt!"-Veranstaltung durchführen. Über Unterstützung durch Sponsoren würden sich die Musiker und der Verein freuen. Zu erreichen ist Maximilian Henn unter Telefon 01578 8183356. Weitere Informationen zu der Organisation Zornröschen gibt es online unter: www.zornroeschen.de, Informationen zur Veranstaltung selbst unter: www.facebook.com/schmecktfestival.

Vorverkaufskarten für das Heavy-Metal-Festival gibt es ab heute im Jugendheim Jukomm und bei den Mitgliedern der vier Bands für fünf Euro. Tickets an der Abendkasse kosten ebenfalls fünf Euro. Einlass ist am 14. September ab 19 Uhr.

(RP)
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